Die Schulsozialarbeit in Mülheim bekam zuletzt kräftige Verstärkung. Mittel aus dem Bildungs- und Teilhabepaket (BuT) wurden eingesetzt, um in drei Bereichen zusätzliche Stellen zu schaffen. Allerdings sind diese ausnahmslos auf drei Jahre befristet. Die ersten Verträge laufen schon im Sommer 2014 aus.
Betroffen sind elf Sozialarbeiter, die organisatorisch dem U25-Haus angegliedert und an weiterführenden Schulen als Übergangsbegleiter tätig sind. Rund 600 000 € aus dem BuT fließen jährlich in dieses Modell, das Jugendlichen der Abschlussklassen den Übergang ins Berufsleben erleichtern soll. Vor Ort weiß man die Arbeit sehr zu schätzen, etwa an der Realschule Stadtmitte, wo seit August 2011 eine Übergangsbegleiterin im Einsatz ist (deren Arbeitskraft man sich allerdings mit der Realschule Mellinghofer Straße teilen muss). „Eine tolle Sache“, lobt Gebhard Lürig, Leiter der Realschule Stadtmitte, das Projekt. Die Sozialarbeiterin habe „Zeit, sich um jeden Schüler zu kümmern, und sie bei Bedarf persönlich zu begleiten“. Ihren Kontakten hätten einige Jugendliche den Übergang in eine Ausbildung zu verdanken. „Es wäre ein Schlag, wenn sie uns wieder verloren ginge.“
Doch auch in zwei anderen Bereichen der Schulsozialarbeit ist die Aufstockung nicht von Dauer. So haben an Mülheimer Grundschulen, wo es bis dato nur viereinhalb Vollzeitstellen für Schulsozialarbeiter gab, nach den Sommerferien 2012 insgesamt elf weitere Teilzeitkräfte ihre Arbeit aufgenommen. Träger sind hier entweder Caritas, Awo oder das Diakonische Werk. BuT-Gelder im Umfang von rund 400 000 € jährlich machen das Projekt möglich, jedoch nur noch bis zur Jahresmitte 2015.
Gleiches gilt für zwei Vollzeitstellen, mit denen man Schulverweigerung abbauen möchte. Im Fokus stehen dabei die Tersteegenschule und die Schule am Hexbachtal.
Die Zeit läuft allerorten, aber das letzte Wort ist noch nicht gesprochen, glaubt Brita Russack, Leiterin der städtischen Koordinierungsstelle Bildung. So könnten durch eine politische Initiative die Bundesmittel aus dem BuT verlängert werden. Und wenn nicht? „Ich muss die Erwartung bremsen, dass die Stadt Mülheim eine weitere Million Euro aus Schulden aufbringen kann“, stellt Russack klar. Sie helfe den Schulleitern aber gerne dabei, alternative Fördermittel „aus verschiedenen Finanztöpfen“ aufzuspüren.