Durch die Halbierung der Dividende auf RWE-Aktien verliert die Stadt im Jahr rund zehn Millionen Euro. „Die Nachricht ist äußerst besorgniserregend und trifft uns sehr hart“, erklärt Kämmerer Uwe Bonan auf die Mitteilung des Energieversorgers RWE, für das laufende Geschäftsjahr 2013 nur noch eine Dividende von einem Euro je Aktie auszuschütten.
Für Mülheim bedeutet dies konkret eine Reduzierung der Dividenden-Erträge von rund 19,6 Millionen Euro auf rund 9,8 Millionen Euro. Die Stadt und ihre Töchter besitzen rund 9,8 Millionen Aktien der RWE AG.
Die Kürzung trifft die Stadt in einer Zeit, in der sie mit steigenden Aufwendungen zu kämpfen hat, wie etwa beim Ausbau der U3-Betreuung. Zugleich brechen Erträge weg, allein fünf Millionen bei den Schlüsselzuweisungen. Die Einsparmöglichkeiten im Haushalt sieht Bonan angesichts von über 250 beschlossenen Maßnahmen und einem Einsparvolumen von über 90 Millionen Euro ausgereizt: „Ich sehe derzeit keine Chance, die neu entstehende Deckungslücke in 2014 zu schließen.“
Der Kämmerer hofft, dass die im RWE-Konzern anstehenden Einsparmaßnahmen schnellstmöglich umgesetzt werden, so dass nach einer „Dürreperiode“ wieder ein Anstieg der Dividende erfolgen kann. Die Option, die Aktien angesichts der reduzierten Dividende zu verkaufen, sei vor dem Hintergrund des derzeitigen Zins- und Aktienkursniveaus für die Stadt nach wie vor kein wirtschaftlicher Weg.