Ein Millionenprojekt beunruhigt die Saarner an der Otto-Pankok-Straße. Es füge sich nicht in die Umgebung ein, kritisieren sie
Die Anwohner der Otto-Pankok-Straße in Saarn bangen um den Erhalt der Idylle hinter der denkmalgeschützten Mauer, die sich über mehrere hundert Meter durch den Stadtteil schlängelt. Das Ausmaß der Bebauung wurde ihm erst in der Sitzung der Bezirksvertretung am Freitag klar, wie Anwohner Hartmut Traub sagte. Dort brachten Anlieger das Thema auf die Tagesordnung.
Da es sich bei diesem Projekt nicht um einen Bebauungsplanverfahren handelt, ist weder Öffentlichkeit noch eine Beteiligung vorgesehen. Entschieden wird nach Paragraph 34 des Baugesetzbuches, der die Schließung von Baulücken regelt. Sie müssen sich nur in das Umfeld einfügen. Und hier sehen Hartmut Traub und seine Mitstreiter neben dem Denkmalschutz einen möglichen Ansatzpunkt.
Maßvolle Dimension?
Das Rheinberger Immobilienunternehmen Markus Pionke möchte hier in drei Gebäuden 10 bis 11 Eigentumswohnungen erstellen. Dafür sollen mehr als 15, zum Teil hochgewachsene Bäume weichen, da die Kernfläche des Areals eine Tiefgarage erhalten wird. Zudem sind an der historischen Mauer zwei Durchbrüche, einer für Fußgänger und einer für Fahrzeuge, vorgesehen. „Diese Eingriffe sind mit dem Denkmalschützer und dem Landeskonservator abgestimmt, die keine Bedenken haben“, sagt Jürgen Liebich, Leiter des Planungsamtes. Offen sei noch die Prüfung der Umweltverträglichkeit, da das Areal 130 Meter von der Ruhr am Rande des sensiblen Bereichs liege. Liebich geht aber nicht davon aus, dass auf dem Gelände eine seltene Tier- oder Pflanzenart gefunden wird.
Gegen die Planung hatte auch der Gestaltungsbeirat Einwände, die zu Nachbesserungen führten. „Es ist aber nicht so, dass man sagen könnte, das passt hier nicht hin“, sagt Planungspolitiker Dieter Wiechering (SPD). Er hält das Projekt für maßvoll und meint, dass es in Saarn auch an anderer Stelle Neubauten gebe. Dass viele die Wiese erhalten wollen, kann er aber verstehen.