Das Ehrenamt ist meistens weiblich. Doch Ausnahmen bestätigen die Regel. Eine solche Ausnahme ist der 69-jährige Hubertus Troska, der jetzt als Nachfolger von Ingrid Goertz die Leitung der Mülheimer Unicef-Gruppe übernimmt. Warum engagiert er sich für die Ortsgruppe des Kinderhilfswerkes der Vereinten Nationen, obwohl ihn viel unentgeltliche Arbeit erwartet?

Wie kamen Sie zu Ihrem jetzigen Ehrenamt?

Irgendjemand muss mich wohl angeschwärzt haben. Ich bin von der Bundesgeschäftsstelle angeschrieben worden. Und es hat mich einfach gereizt, mich gestalterisch für Kinder in Not einzubringen.

Was verbindet Sie mit Unicef?

Ich habe schon früher sporadisch für Unicef gespendet und als Rektor einer Bochumer Förderschule regelmäßig Sponsorenläufe zugunsten von Unicef durchgeführt.

Auch bei uns gibt es Kinder in Not. Warum soll man sich da für Unicef engagieren?

Als ehemaliger Rektor einer Förderschule weiß ich, dass es auch bei uns viele Kinder mit Schwierigkeiten gibt. Und ich weiß, wie wichtig es ist, gerade diese Kinder früh zu fördern, damit sie eine gute Ausbildung bekommen. Aber anders als die Kinder bei uns, haben die Kinder in der Dritten Welt oft gar keine Lobby, wenn es zum Beispiel um ihre Bildung oder ihre Gesundheit geht. Dafür, aber auch für deutsche Kinder in Not, setzt sich Unicef ein.

Welche Ziele haben Sie sich als Leiter der Unicef-Gruppe gesetzt?

Ich muss mich erst mal einarbeiten und will nicht als Oberlehrer auftreten. Bei unserem ersten Treffen habe ich festgestellt, dass wir eine sehr aktive und harmonische Gruppe sind, in der sich gut arbeiten lässt. Ich werde jetzt erst mal an einem Regionaltreffen der Unicef-Gruppen und an einer Fortbildung für Gruppenleiter teilnehmen, um Ideen und Impulse für mein neues Ehrenamt zu bekommen. Wichtig erscheint mir, dass wir unsere Arbeit in und mit Schulen intensivieren, damit wir Jugendliche für Unicef und seine Arbeit sensibilisieren und so auf lange Sicht mehr junge Aktive bekommen. Als ehemaliger Lehrer weiß ich, dass Jugendliche für die Themen von Unicef zu begeistern sind, wenn sie konkret über die Arbeit von Unicef informiert werden. Auch unsere Öffentlichkeitsarbeit und die Werbung um Sponsoren wollen wir verstärken.

Was sind Ihre nächsten Aktionen?

Am 22. September sind wir als Unicef-Gruppe mit einem Stand beim Weltkindertag in der Müga vertreten, bei dem Kinder Blanko-Sparschweine bemalen und als Geschenk mit nach Hause nehmen können. Wir hoffen, dass sie bei Eltern, Großeltern und Freunden Spenden für Unicef sammeln, die sie dann zum Unicefladen an der Dimbeck 57 bringen. Außerdem wird die Unicef-Gruppe am 8. November Gastgeber einer Lesung der Literaturreihe Herbstblätter und am 22. November Co-Veranstalter und Begünstigte eines integrativen Benefizkonzertes im Kloster Saarn sein. Natürlich werden wir in der Vorweihnachtszeit auf Weihnachtsmärkten und im Rhein-Ruhr-Zentrum, das uns einen kostenfreien Stand einräumt, die bekannten Unicef-Grußkarten verkaufen.