Einen Parkplatz im Stadtgebiet zu finden ist schon schwierig genug. Glücklich ist, wer einen findet. Umso ärgerlicher ist es dann allerdings, wenn man zu seinem Fahrzeug zurückkehrt und ein Strafzettel unter dem Scheibenwischer klemmt. Keine Frage, das Ordnungsamt war da und hat ein Vergehen geahndet. So auch im Fall eines 61-jährigen Esseners (Name der Redaktion bekannt), der sich jetzt bei der NRZ meldete: Er wollte bei der Metzgerei Nieß an der Heißener Kirche einkaufen und in einer der Parkbuchten direkt gegenüber der Metzgerei einen Parkplatz gefunden. Aus Richtung der Hardenbergstraße sei er in den Kreisverkehr an der Kirche eingefahren und sei zuvor auch an einem Schild vorbeigefahren, das eine Parkgebührenzone kennzeichnet. Aber: „Das war lange vor Heißen-Mitte“, so der Essener. Und tatsächlich: Vor Ort stehen zwar hier und da Gebührenautomaten, vor einigen Parkplätzen allerdings stehen weder die Automaten noch ein Hinweis darauf, dass das Parken kostenpflichtig ist. „Ich habe auch mit dem Ordnungsamtsmitarbeiter, der mich aufgeschrieben hat, darüber gesprochen.“ Dieser habe gesagt, dass die Regelung in der Tat unglücklich sei.

Das sieht Peter Rödel, der stellvertretende Leiter des Mülheimer Ordnungsamtes, anders. „Die Sachlage ist relativ klar: Die Parkgebührenzone entspricht der Simply City-Regelung.“ Um den Schilderwald abzubauen, würden in Heißen nur noch an wichtigen Punkten wie Zufahrtsstraßen Schilder aufgestellt. „Wiederholungsschilder gibt es nicht mehr“, so Rödel. Die Regelung ähnele einer Tempo-30-Zone. „Da steht auch nicht alle 50 Meter ein neues Schild.“

Für den 61-Jährigen ist das „eine Schweinerei. Das sehen doch bestimmt viele Menschen nicht und werden dann aufgeschrieben.“ Rödel, der selbst in Heißen wohnt, sagt dazu: „Menschen, die sich beschweren, gibt es natürlich immer. Zuerst wurde sich über den Schilderwald beschwert, jetzt über zu wenig Schilder.“ Aber das seien nur Einzelfälle. „Davon abgesehen“, fährt der stellvertretende Amtsleiter fort, „sind die Parkautomaten vor Ort von überall aus gut zu erkennen.“

Doch das empfindet nicht jeder Bürger so. Auf die Parksituation angesprochen, sagt eine Heißenerin: „Ein bisschen verwirrend ist es schon, dass die Parkbuchten vor denen keine Schilder stehen auch kostenpflichtig sind“ Doch danach lenkt sie ein: „Aber wenn man hier wohnt, weiß man das eigentlich auch.“