Mülheim.

Bedeutende Musiker aus Europa geben wieder den Ton im „Dörfchen“ an: Die 23. Saarner Orgeltage stehen diesmal unter dem Motto „Italienische Orgelvirtuosen zu Gast in Saarn“.

Die italienische Orgelmusik hat im Laufe der Geschichte eine eigene Prägung erfahren: Die vielen Veränderungen im Orgelbau der übrigen europäischen Länder haben Italien erst in der Romantik erreicht. Dadurch ist auch die italienische Orgelmusik nahe an ihren Wurzeln geblieben und stark geprägt von der liturgischen Verwendbarkeit.

Komponisten der Barockzeit

Drei unterschiedliche Interpreten geben bei den Orgeltagen sehr unterschiedliche Einblicke in dieses Thema. Die Eröffnung am Sonntag, 8. September, gestaltet Gianluca Libertucci. Er ist u.a. Organist an der Päpstlichen Basilika St. Peter zu Rom. Geboren 1967, hat er bereits als Kind in der berühmten Cappella Sistina gesungen.

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Am staatlichen Konservatorium „Santa Cecilia“ in Rom erwarb Libertucci das Diplom in Orgel und Orgelkomposition unter der Leitung von Prof. Luigi Celeghin und erweiterte vielfältig seinen Stil in Meisterkursen. Er präsentiert ein Programm mit ausschließlich italienischen Komponisten der Barockzeit: Girolamo Frescobaldi, Bernardo Pasquini, Antonio Vivaldi, Domenico Scarlatti, Padre Davide da Bergamo und anderen.

Wiedersehen mit Finotti

Ein Wiedersehen und Wiederhören gibt es am Mittwoch, 11. September, mit Francesco Finotti aus Padua. Bei seinen letzten Konzerten in Saarn entließ ihn das Publikum mit stehendem Beifall für sein herausragendes virtuoses wie feinfühliges Orgelspiel. Sein Programm mit italienischen Komponisten wie Girolamo Frescobaldi wird ergänzt um Werke mit italienischen Prägungen, so z.B. von Johann Sebastian Bach und Franz Liszt. Francesco Finotti zählt zu den herausragendsten Vertretern der Organisten seines Landes und in der internationalen Szene.

Zum Abschluss am Sonntag, 15. September, erwartet die Besucher ein virtuoses Feuerwerk: Als gerühmter italienischer Orgelvirtuose zeigt Paolo Oreni ein Programm den italienischen Interpretationsstil berühmter Orgelwerke europäischer Komponisten wie Johann Sebastian Bach, Charles-Marie Widor und Wolfgang Amadeus Mozart, bevor die 23. Saarner Orgeltage ganz italienisch ausklingen: Mit einer Improvisation des Meisters über Themen aus dem Publikum.

In Paris studiert

Paolo Oreni wurde 1979 in Treviglio, Italien, geboren. Im Jahr 2000 begann er sein Studium an der Musikhochschule in Luxemburg. 2002 war er Preisträger des internationalen Wettbewerbs „Prix Interrégional de Concert“. Als Schüler von Jean Guillou studierte er an den großen Orgeln der Tonhalle in Zürich und an St. Eustache in Paris.