Das Institut betreibt Spitzenforschung, die Direktoren Frank Neese und Wolfgang Lubitz sind dafür der beste Beleg

Gerade sind sie von einer internationalen Wissenschaftskonferenz aus Grenoble zurückgekommen, Wolfgang Lubitz und Frank Neese, die zwei Direktoren des MPI für Chemische Energiekonversion. Die beiden Professoren leiten gemeinsam mit dem Gründungsdirektor Robert Schlögl das noch junge Institut. Die internationale Forschergemeinde schaut aber schon jetzt interessiert nach Mülheim, die Energiefrage treibt schließlich die ganze Welt um. Und man hofft hier tatsächlich, von der Ruhr aus Antworten zu erhalten. „Man weiß, dass wir hier Spitzenforschung betreiben“, sagt Wolfgang Lubitz. Und auch sein Kollege, Frank Neese, stimmt ihm zu.

Und in gewisser Weise sind beide Professoren selbst die besten Beispiele dafür. Denn beide sind Spitzenforscher, es hat Gründe warum sie gerade hier an dem neuen Max-Planck-Institut arbeiten und nicht irgendwo anders in der Welt. „Die Forschungsbedingungen in Deutschland sind viel besser als ihr Ruf“, betont denn auch Neese. Er muss es wissen. Schließlich war er zwischenzeitlich an die Universität gewechselt – und auch dort außerordentlich erfolgreich: Neese erhielt den Leibnitz-Preis, er wird nicht ohne Grund der „deutsche Nobelpreis“ genannt.

Was ist denn so gut an den deutschen Bedingungen? Neese grinst: Die Ausstattung etwa, sagt Neese, die, wie er aus Erfahrung weiß, besser sei als in amerikanischen Laboren. Aber es gehört noch etwas anderes dazu: Eine Grundhaltung. Und die sei in Deutschland immer noch sehr positiv.

Es zeigt sich an der Max-Planck-Gesellschaft, ihrer finanziellen Ausstattung, die aus öffentlichen Mitteln stammt, und vor allem daran, dass die Wissenschaftler getreu einer Maxime arbeiten können, die einst der Namensgeber der Gesellschaft ausgegeben hatte: „Dem Anwenden muss das Erkennen vorangehen.“ Sich mit ganzer Kraft der Grundlagenforschung widmen zu können, ohne sich ständig Anfeindungen gegenüber zu sehen oder rechtfertigen zu müssen, was mit dem Geld geschieht, das ist etwas wert. Daraus erwachse natürlich auch eine Verpflichtung – darin sind sich beide Direktoren einig.

Neese drückt es so aus: „Wir schaffen den kulturellen Boden dafür, dass Erkenntnisse wachsen können, die dann auch angewandt werden können.“ Wann wird es diese Ergebnisse geben? Wann wird die Energiefrage gelöst werden? „Wir haben die Zukunft im Blick, dürfen aber auch den Boden unter den Füßen nicht verlieren“, sagt Wolfgang Lubitz. Was wohl heißen soll: Es geht voran, wir sind zuversichtlich, aber wie schnell genau, das kann niemand sagen. Aber man nimmt den beiden Direktoren ab: Die Energie, bis zu diesem Zeitpunkt die notwendige Geduld aufzubringen, die haben sie schon gefunden.