Die Zahl der Wohnungseinbrüche hat im ersten Halbjahr zugenommen. In Mülheim um vier Prozent, sagt Polizeisprecher Peter Elke. Die Einbrecherbanden sind mobil und operieren im ganzen Land. Aber auch die Ermittler sind flexibel

Zahlen aus der Nachbarschaft, die verstören: Die Polizei in Oberhausen muss einen deutlichen Anstieg der Wohnungseinbrüche vermelden: 625 Fälle im ersten Halbjahr 2013. Im Vorjahr waren es im gleichen Zeitraum nur 167 Einbrüche.

Ein landesweiter Trend, der sich auch in Mülheim zeigt? Im NRW-Durchschnitt liegt man hier schon, nur ist der weit niedriger angesiedelt: „Der Anstieg liegt bei etwa vier Prozent“, so Polizeisprecher Peter Elke. Doch der sei eben im ganzen Land zu verzeichnen. Gleichwohl: ein Anstieg ist es schon.

Eine Tendenz, die schon seit längerem erkennbar ist. Und entsprechend hat auch die örtliche Polizei reagiert und in diesem Bereich das Personal aufgestockt und Kompetenzen konzentriert. Seit vier Jahren gibt es die Einsatzgruppe Wohnungseinbruch. „Sie ist klein und daher besonders schlagkräftig. Dort arbeitet etwa ein Dutzend Kollegen“, erläutert Elke. Sie ermitteln aber nicht nur in den Grenzen des Präsidiums. Einbrecherbanden operieren schließlich auch im ganzen Land, ja auch über Staatsgrenzen hinweg. Entsprechend mobil ist die Einsatztruppe, „Mobile Täter im Visier“ heißt das Programm dahinter.

Die Idee: Vor Ort wird eine Einbrechergruppe aktiv. Meistens nur wenige Tage in Folge, dann verlässt sie wieder die Region. In welchem Gebiet des Landes sie wieder auftaucht und zu welchem Zeitpunkt? Man weiß es nicht. Aber die Ermittler vor Ort haben ja nun schon Erfahrungen mit dieser Gruppe gemacht. „Es gibt bestimmte Kriterien, an denen sich ein typischer Stil festmachen lässt“, so Elke. Wird etwa gezielt in großen Wohngebieten eingebrochen oder der Tatort eher spontan ausgesucht? Etwa danach, ob er günstig zur Autobahn gelegen ist. Werden nur bestimmte Wertgegenstände geklaut? Wird Gewalt angewendet? An solchen Kriterien lässt sich ein Profil der Tätergruppen bestimmen.

Und daher gilt nun der Grundsatz: Die Ermittler, die dieses Profil am besten kennen, bleiben dann auch in Zukunft den Verbrechern auf den Fersen.

Aber trotz dieser Innovationen in der Ermittlung, der wichtigste Erfolgsfaktor sind immer noch die Hinweise aus der Bevölkerung: „Auch hier können wir eine Zunahme registrieren. Die Leute haben weniger Hemmungen, die Polizei anzurufen, wenn sie ein fremdes Auto in ihrer Straße oder verdächtige Personen bemerken. Man sollte diese Menschen dann ansprechen. Denn Einbrecher suchen immer den einfachsten Weg. Wenn sie merken, dass sie auffallen, hauen sie ab.“ Es gilt: „Lieber einmal zu viel anrufen als einmal zu wenig. Wenn Gefahr im Verzug ist, sind wir in wenigen Minuten da.“