Sie haben Duisburg zur Stadt der modernen Skulptur gemacht. Wie sehen Sie die Kunst im öffentlichen Raum in Mülheim?
Das ist sicherlich ein großer Schwachpunkt und es gab hier auch keine Kommission für Kunst im öffentlichen Raum. Wir hatten in den Großstädten bis in die 80er Jahre hinein Kommissionen. Damals, das waren die Wiederaufbau-Jahrzehnte. Wenn die öffentliche Hand baute, dann gab es auch Kunst im öffentlichen Raum oder Kunst am Bau. Und plötzlich hat die öffentliche Hand das Bauen den Investoren überlassen. Und die Kommissionen haben sich aufgelöst. In Mülheim wurde politisch entschieden: Hier kommt dies und dort jenes Kunstwerk hin. Das hat weder Programm noch Konzept. Jetzt kommen die Probleme, weil öffentliche Gebäude verkauft oder vermietet werden und Nutzungen wechseln. Es stellen sich Fragen: Was passiert mit der Kunst? Wer ist zuständig?
Was müsste passieren?
Alle Bereiche des öffentlichen Lebens werden professionell betreut. Und Kunst im öffentlichen Raum ist eine der ältesten Künste. Und natürlich gehört es dazu, dass es sowohl eine Kommission, als auch eine professionelle Betreuung dafür gibt, sonst vergammeln die Werke. Das kostet natürlich ein bisschen Geld. Ich finde es sehr schön, dass Dr. Ribbrock (stellv. Museumsleiter) Rundgänge anbietet. Dadurch wird dieser Kunst Aufmerksamkeit zuteil. Und damit fängt es an. Wir müssen etwas dafür tun, das Thema in die Öffentlichkeit zu bringen und Verantwortung dafür zu übernehmen.