Die Stadt hat in den ersten sechs Monaten dieses Jahres wieder mehr Gewerbesteuern verbuchen können. Einer aktuellen Statistik des Innenministeriums zufolge verzeichnete Mülheim im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ein Plus von 8,3 %. Riesige Freude kommt bei Stadtkämmerer Uwe Bonan deshalb aber nicht auf. Die Gewerbesteuereinnahmen bleiben weiter auf relativ schwachem Niveau.

Gut 36,5 Mio. Euro hat die Stadt von Januar bis Ende Juli kassiert, knapp 2,8 Mio. Euro sind das mehr als in den ersten sechs Monaten des Jahres 2012. Das vom Innenministerium verkündete Plus von 8,3 % ist aber auch schon wieder Geschichte. Stand Ende Juli, so Kämmerer Bonan gestern, lag das Plus schon nur noch bei 7,7 %. Bonan bleibt bei seiner Prognose, dass am Ende des Jahres ein Einnahmenzuwachs von lediglich 2,5 bis 2,6 % stehen wird. Eine Einnahme von 90 Mio. Euro ist im Etat veranschlagt.

Kein Grund zum Jubeln. Denn die Gewerbesteuer sprudelt in Mülheim lange schon nicht mehr so üppig. Mit 90 Mio. Euro wäre gerade mal wieder der Stand von 2004/2005 erreicht. Vor sechs Jahren, 2007, kassierte die Stadt noch, allerdings aufgrund von Sondereffekten, einmalige 175,15 Mio. Euro. Mit der Gewerbesteuer kann die Stadt heute gerade einmal etwas mehr als ein Achtel ihrer jährlichen Ausgaben decken. Da hatte die Steuer früher mehr Gewicht. Und dann macht Bonan auch noch darauf aufmerksam, dass das durchaus zu erwartende Plus bei der Gewerbesteuer an anderer Stelle durch Kostensteigerungen wieder aufgefressen werde. So habe die Stadt bis Ende Juni 5 % mehr für Transferzahlungen im sozialen Bereich ausgeben müssen, auch fürs Personal, sagt der Kämmerer, seien 3 % Mehrausgaben zu konstatieren.

Und noch mal zur Gewerbesteuer: Die aktuelle Krise heimischer Stahlunternehmen lässt nichts Gutes hoffen. . .