Mülheim gehört weder zu den armen Nehmer-, noch zu den reichen Geber-Städten der Solidaritätsumlage, die von 2014 bis 2020 jährlich 181 Millionen Euro in die Stadtkassen überschuldeter Städte fließen lassen soll. Stadtkämmerer Uwe Bonan hält die Ausgestaltung des Stärkungspaktes für notleidende Kommunen und seine Zugangskriterien für falsch, weil das Land dafür die Kommunen als Ausfallbürgen heranziehe. 2012 und 2013 habe Mülheim in diesem Zusammenhang bereits auf Schlüsselzuweisungen des Landes in Höhe von zwei Millionen Euro verzichten müssen. Außerdem seien weder das strukturelle Defizit noch die Kassenkredite berücksichtigt worden, als man Mülheim den Zugang zum Stärkungspakt verweigert habe. Die Kassenkredite werden nach seiner Prognose 2013 von 700 auf 775 Millionen Euro und das strukturelle Haushaltsdefizit von 80 auf 93 Millionen Euro ansteigen.
Den Stärkungspakt für finanzschwache Städte zu finanzieren, sieht Bonan als alleinige Aufgabe des Landes. Die Städte müssten im Gegenzug ihre Haushalte konsolidieren. Wenn die Kommunen jetzt in der zweiten und dritten Stufe selbst Gelder bereitstellen oder auf Schlüsselzuweisungen des Landes verzichten müssten, fürchtet Bonan eine „Entsolidarisierung in der kommunalen Familie.“ Nachdem das Land zunächst selbst 350 Millionen Euro bereitgestellt habe, müssten die Kommunen in der Folge 310 und ab 2014 zusätzlich 181 Millionen Euro aufbringen.