Im Jahr 1998 erfüllten wir, mein Sohn Bastian, zwei Freunde und ich, uns einen Traum: Wir reisen nach Arusha, Tansania. Mit zweistündiger Verspätung startet die Maschine am 11. Juli von Düsseldorf nach Amsterdam. Während wir im Landeanflug sind, startet die Anschlussmaschine, die einmal wöchentlich Arusha ansteuert.

Es dauert fast elf Stunden, ehe man uns eine Flugvariante unterbreiten kann. Wir starten in Richtung Afrika, erster Zwischenstopp Kairo. Die Fluggesellschaft in Amsterdam hatte uns statt Tickets ein Faxschreiben mitgegeben, das bei der Passkontrolle vorzulegen sei. Für die ägyptischen Kontrollbeamten scheint es unfassbar, ohne Ticket in ihr Land einreisen zu wollen. Weder das Schreiben noch unsere Pässe werden in den folgenden zwei Stunden bearbeitet. Wir müssen ausharren in einem Kellerraum. Selbst der Gang zur Toilette wird argwöhnisch überwacht. Als unser Weiterflug zum zweiten Mal ausgerufen wird, steuern wir entschlossen auf einen der Beamten zu. Der ist so verdutzt, dass er uns die Visumsstempel in die Pässe drückt. Wir reißen unsere vier Pässe an uns und rennen zu der Maschine, die bereits mit laufendem Motor auf uns als letzte Passagiere gewartet hat. Es geht weiter nach Khartoum im Sudan, dann weiter nach Nairobi/Kenia. Es fehlt auch für Kenia das Einreisevisum, und unser Gepäck ist unauffindbar.

Nun müssen wir uns auf die Suche nach einem „Yussuf“ machen, der uns die Weiterfahrt im Bus vermitteln soll, das hatte man uns in Amsterdam mitgeteilt. Gleich der erste Yussuf ist unser Mann! Er zeigt uns den Haltepunkt an der Landstraße, wo wir den Bus per Hand stoppen müssen. In afrikanischer Hitze warten wir drei Stunden auf den Bus. Der Bus wartet dann weitere zwei Stunden, bis jeder Quadratzentimeter besetzt ist.

Wir quetschen uns auf die zerschlissenen Sitze und poltern sechs Stunden über holprige Überlandstraßen in Richtung Arusha. Nach der Ankunft schließt uns am „International Airport“ eine Putzfrau den Gepäckraum auf, wo unser Gepäck hätte stehen sollen. Es ist aber nicht da. Wir steigen wieder in den Bus, der uns in das Steppendorf „Kimashuku“ bringen soll.

Der Fahrer hat keinen Schimmer, wo das Dorf liegen soll, unterwegs fragt er aus dem Fenster immer wieder danach. Nach einer Stunde, es ist schon dunkel – Plattfuß! Im Schein unserer Taschenlampe wechselt der Fahrer den Reifen. Dann biegen wir in einen Pfad voller Schlaglöcher ab.