Das Baufeld ist abgesteckt, die ersten Gräben sind gezogen, die Baucontainer stehen. Seit Donnerstag, 10.30 Uhr, ist auch der Grundstein in Position - samt Tageszeitungen, Urkunde, Plänen und Münzen. Der Grund für den Neubau der Hauptfeuer- und Rettungswache ist also bestens bereitet.

Auf dem ehemaligen Bahngelände an der Duisburger Straße realisiert die SMW GmbH, ein joint-venture aus Mülheimer Wohnungsbau und Sparkasse Mülheim, für die Stadt das Millionen-Projekt. Auf 25 000 Quadratmeter Grundstücksfläche soll innerhalb eines Jahres der neue Stützpunkt der Berufsfeuerwehr und des Löschzugs Broich der Freiwilligen Feuerwehr hochgezogen werden. Insgesamt bekommt der bis zu dreigeschossige Komplex 18 930 Quadratmeter Nutzfläche. Kostenpunkt: 33,9 Mio Euro. Die Wehr wird das Gebäude als Mieter nutzen.

170 Mitarbeiter der Berufsfeuerwehr werden in Broich künftig ihren 24-Stunden-Schichtdienst versehen. Aufgebaut wird zudem das Führungs- und Lagezentrum der Stadt Mülheim für Krisenfälle. Platz bietet der Neubau auch für die Freiwilligen und die bislang 20-köpfige Jugendfeuerwehr. Beendet werden soll damit auch die Platznot an der überalterten Wache Aktienstraße. Was noch wichtiger ist: Mit Standorten links und rechts der Ruhr (seit 2005 gibt es die Nebenwache Heißen) wird die Wehr die Hilfsfrist von acht Minuten bis zum Einsatz halten können. Ein entscheidender Faktor - es gehe "schließlich um Menschenleben und Existenzen", so Oberbürgermeisterin Dagmar Mühlenfeld in ihrer Begrüßungsrede.

Fast 80 000 Notrufe gehen pro Jahr bei der Feuerwehr ein, 2008 wurden dort 29930 Einsätze gefahren oder koordiniert. "Das sind 82 pro Tag oder 3,4 pro Stunde", rechnet die OB, "für solch einen Leistungsumfang müssen auch die Rahmenbedingungen stimmen".