Gegen die Kritik an befristeten Arbeitsverträgen wendet sich jetzt der Unternehmerverband. „Durch Zeitverträge können Betriebe personaltechnisch flexibel agieren. Sie sind aber vor allem eine Chance für Arbeitslose und Geringqualifizierte. Ich finde: Besser befristet beschäftigt als arbeitslos“, sagt Wolfgang Schmitz, Hauptgeschäftsführer des Unternehmerverbandes, der auch die Interessen der Mülheimer Firmen vertritt. Zeitverträge seien keinesfalls eine Einbahnstraße, wie eine neue Studie belege: Die Chance, aus einer befristeten in eine unbefristete Beschäftigung übernommen zu werden, steige kontinuierlich. Wurden 2009 noch 30 Prozent der zunächst befristet angestellten Arbeitnehmer unbefristet übernommen, lag der Anteil im Jahr 2012 bei 39 Prozent. „Wenn vier von zehn Beschäftigten durch einen befristeten Vertrag später unbefristet und damit dauerhaft in Lohn und Brot kommen, ist das ein großer Erfolg“, bewertet Schmitz die neuen Zahlen. Es zeige auch, wie verantwortungsvoll die Unternehmen mit diesem personalpolitischen Instrument umgingen. „In Zeiten von Fachkräfteengpässen ist es im Interesse der Unternehmen, die Mitarbeiter an sich zu binden, die sich bewährt und bewiesen haben“, so der Hauptgeschäftsführer des Arbeitgeberverbandes.

Laut der IAB-Studie lag die Zahl der befristet Beschäftigten 2012 bei rund 2,7 Millionen; das ist knapp jeder Zehnte aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten.