Mülheim.
Bevorzugen Eltern von unter Drei-Jährigen die Betreuung in der Kindertagesstätte statt bei einer Tagesmutter? Lydia Schallwig (Amt für Kinder, Jugend und Schule), hat von einer entsprechenden Tendenz gehört. „Letztlich sind das aber Angebote, die beide auf dem Markt stehen. Die Eltern haben das Wahlrecht. Wir müssen beobachten, wie sich das alles entwickelt“, sagt sie.
Zum 1. Juli 2013 waren in Mülheim 329 Kinder in der Kindertagespflege untergebracht – bei 183 Tagespflegepersonen. Bisher gibt es noch freie Plätze. In der Servicestelle für Betreuungsangebote versucht die Verwaltung, Angebot und Nachfrage nach Betreuungspersonen übereinander zu bringen. „Wir raten den Tagesmütter aber immer, auch selber Werbung für sich zu machen“, sagt Schallwig. Nicht bekannt ist ihr, dass die Stadt Tagesmütter (wie verlautet) gebeten haben soll, „ihre“ Eltern über freie Kita-Plätze zu informieren (womit sie sich ja selbst das Wasser abgraben würden).
Wie viele Personen die Kindertagespflege als Vollzeitberuf betreiben, sei spontan nicht zu eruieren. „Je größer die Gruppe, desto eher können die Betreuer damit ihr Auskommen haben“, so Schallwig. Ein Großteil der Tagesmütter betreue aber nur zwei bis drei Kinder, nur einige vier bis fünf.
Die Qualifizierung zu Tagesmutter/-vater führt die Stadt weiterhin durch. In 2013 werden es ca.35 Personen sein, die daran teilnehmen/teilnahmen. Madelaine Löwigt und Brigitte Becker (siehe Haupttext) sehen das jetzt kritisch: „Wenn es schon für erfahrene Tagesmütter keine Kinder mehr gibt, warum bildet man dann noch aus?“