Mülheim. . Besucher, die die Gräber ihrer Angehörigen gießen wollen, sitzen auf dem Mülheimer Hauptfriedhof zwar nicht völlig auf dem Trockenen, müssen aber mit Einschränkungen rechnen. Am vergangenen Wochenende sind mehrere Wasserleitungen geplatzt. Die Stadt reagierte in Form von Alternativen.

Ausgerechnet an den heißesten Tagen des Jahres ist es auf dem Hauptfriedhof an der Zeppelinstraße zu einem Wasser-Notstand gekommen. Mehrere Wasserleitungen sind am Wochenende geplatzt. „Die Leitungen lagen so ungünstig, dass wir die komplette Wasserversorgung auf dem Friedhof einstellen mussten“, sagt Friedhofsleiter Wolfgang Rosenberger. Seit gestern wird repariert. Mehrere tausend Grabstellen befinden sich auf dem größten Friedhof der Stadt.

Wie Stadtsprecher Volker Wiebels berichtet, war der Druck an den Wasserleitungen, vermutlich aufgrund des erhöhten Wasserbedarfs, stark schwankend. Wie sich herausstellte, waren die Druckminderer völlig veraltet und defekt. Eine Neuanschaffung hätte jedoch zwei bis drei Wochen gedauert. „Wir wurden um Hilfe gebeten und haben die Druckminderer ausgebaut und durch Zwischenrohre ersetzt“, so RWW-Sprecher Ramon Steggink. Dem Druck hielten die Rohre dann nicht stand.

Die Stadt reagierte mit Alternativen

Gerade in diesen Tagen kommen Hunderte von Menschen auf den Friedhof, um die Gräber ihrer Angehörigen zu bewässern. Am Wochenende musste mancher unverrichteter Dinge wieder gehen: „Ich finde es ein starkes Stück“, ärgert sich eine Bewohnerin von der Heimaterde, „dass an den Eingängen kein entsprechender Hinweis angebracht war. Für viele alte Menschen ist der Weg bei dieser Hitze eine große Strapaze.“

Die Stadt reagierte am Montag umgehend: „Wir fahren derzeit mit Lkw auf den Friedhof und befüllen über Wassertanks die Betonbecken, die über das gesamte 45 Hektar große Areal verteilt stehen“, so Wiebels. An die 100 Wasserstellen, die jeweils bis zu 500 Liter fassen, würden so zumindest vorübergehend zur Verfügung stehen. Dort können die Bürger Wasser schöpfen. Wer will, kann auch von zu Hause Wasser im Auto mitbringen. „Wir haben das Tor geöffnet, die Leute können mit dem Wagen auf den Friedhof fahren“, sagt Rosenberger. Am Haupteingang sind auch mehrere befüllte Gießkannen aufgestellt.

Beschaffung von Ersatzteilen bereitete Probleme

Das Ausmaß des Schadens war gestern noch nicht genau bekannt. „Wir gehen von mindestens drei defekten Leitungen aus“, erklärt Rosenberger und hofft, dass zwei Leitungen zügig repariert werden können. Probleme bereitete gestern noch die Beschaffung von Ersatzteilen. Die Stadt geht daher davon aus, dass Einschränkungen noch bis Mittwoch andauern könnten.

Betroffen von dem Schaden sind auch die Toiletten-Anlagen auf dem Friedhof. Derzeit kann nur das WC am Haupteingang benutzt werden.