Der Tourismus in der Stadt hat sich zu einem Wirtschaftsfaktor entwickelt: 4,8 Millionen Gäste im Jahr, darunter 3,6 Millionen Tagesgäste, bedeuten für die Stadt einen Umsatz von rund 215 Millionen Euro. Diese Zahlen legt das Institut für Management und Tourismus der Fachhochschule Westküste vor.

Steigerungspotenzial sieht die Leiterin der Mülheimer Stadtmarketing und Tourismus GmbH, Inge Kammerichs. „Durch die Kongressstätte Stadthalle hat die Nachfrage nach Übernachtungsmöglichkeiten deutlich zugenommen.“ Doch die Nachfrage kann derzeit von den vorhandenen Hotels nicht befriedigt werden. „Insbesondere Hotelbetten im nachgefragten 4-Sterne-Bereich stehen nicht in ausreichender Zahl zur Verfügung.“ Die MST-Chefin berichtet, dass allein in den vergangenen zwei Monaten Anfragen für dieses und nächstes Jahr mit 3700 Übernachtungswünschen kamen sowie weitere 1800 Wünsche für 2017.

Auch OB Dagmar Mühlenfeld sieht Potenzial, das nicht ausgeschöpft wird. Als mögliche Flächen für ein 4-Sterne-Hotel nennt sie das Kaufhof-Gelände, die VHS und das Ruhrbania-Baufeld 3; „ideale Standorte.“ Sie glaubt, dass in der Politik das Bewusstsein für ein weiteres gutes Hotel zwar vorhanden ist, aber nicht der Handlungsdruck gesehen wird. Der ist aus Sicht der MST groß: „Entweder wir finden in den nächsten zwei Jahren eine Lösung oder wir werden als Hotelstandort überregional keine Rolle mehr spielen.“