Lange nichts mehr von Frau Kammerichs von der MST gehört. Es gibt zurzeit auch keinen kreisklassigen Weihnachtsmarkt auf der Schloßstraße, den sie zum Stadt-Event hochjubelt. Also müssen jetzt die unseligen Kanadagänse bei der Stadthalle herhalten. „Katastrophe“ ruft sie aus. Welch gedankenloser Missbrauch des Wortes, wenn man die tatsächlichen Schäden und das menschliche Leid der Hochwasserkatastrophen im Land sieht.
Als Geschäftsführerin der MST hat sie tatsächlich die hochdotierte Zeit, die Gänse rund um die Stadthalle exakt zu zählen. Wie viele behauptete Familien mit Kindern hat sie dort denn gezählt, als vor einigen Jahren die Gänse dort noch nicht so präsent waren? Mehr als keine? Es ist nämlich schlichtweg erfunden, dass die nackte Stadthallenterrasse – zudem tagsüber weitgehend ohne direkte Sonneneinstrahlung – Familienausflugscharakter hat. Das wäre neu für Mülheim. Wo ist Frau Kammerichs Katastrophengeschrei angesichts der zunehmenden Vermüllung, Zerstörung und Verrohung in der Müga, in den Ruhrauen, in der Innenstadt? Und wo ist ihr Aufschrei bei ihren Flohmarktveranstaltungen in den Ruhranlagen, wenn Müllberge und von Lieferwagen wie Pkw rücksichtslos zerfahrene Beete und Grünanlagen zurückbleiben? Von den ganztägig wild zugeparkten Anliegerstraßen ganz zu schweigen. Oh, hätte sie doch besser geschwiegen. Denn ihre Katastrophe ist ihre Einäugigkeit.