Selbeck. .
Der Verkehr belastet viele Selbecker, derzeit durch die Sanierung der A52-Brücke mehr als sonst. Es gibt unter Selbeckern aber auch die Sorge, dass sich die Kölner Straße zu einer Art Ausfallstraße wie die Weseler Straße entwickeln könnte, sagt Rolf Gentges vom Selbecker Bürgerverein. Sogenannte grüne Fenster, heißt offene begrünte Zwischenräume zwischen den Häuserzeilen, sollten erhalten bleiben, um die derzeit noch gute Optik der Straße für Anwohner zu erhalten.
Die Befürchtung der Selbecker ist, dass die Straße von Saarn aus, zunehmend verdichtet werden könnte. Gerade der hohe Grünanteil mache aber Selbeck so reizvoll, die direkte Nähe zur Naherholung schätzten viele – trotz der Verkehrslast, heißt es.
Andere fragen nach der weiteren Bebauung in den Seitenstraßen. Hantenweg, Glückaufstraße, Markscheider Hof werden als potenzielle Gebiete genannt. Selbeck wächst. Der Zuzug von jungen Familien mit Kindern könnte helfen, die einzige Grundschule im Dorf dauerhaft zu sichern. Der Erhalt der Schule liegt vielen am Herzen. Zum kommenden Schuljahr jedoch wird es dort keine Eingangsklasse geben. Neun Schüler, die angemeldet wurden, sind zu wenig. Sie werden nun zur Grundschule nach Saarn fahren müssen. Ein weiter Weg für Grundschüler.
Ähnlich wie die Mintarder fühlen sich die Selbecker zuweilen „abgeschnitten“ vom Mülheimer Zentrum. Die Einstellung des Bücherbusses passte aus Sicht mancher dazu. Hier helfen sich die Selbecker jetzt selbst. Der Bürgerverein machte sich dafür stark, dass wieder so etwas wie eine Bücherei angeboten wird. Ein Raum dafür wurde in der Grundschule gefunden, der derzeit umgebaut wird und künftig als kleine Bücherei genutzt werden soll. Die Bücher stammen zum Teil aus Spenden. Betrieben, so Gentges, werde die Bücherei vom Bürgerverein.
Der Bürgerverein steht bei den Bewohnern hoch im Kurs. Ein Bürger schreibt uns zum Lesercafe: „Alle Vereine tragen wesentlich dazu bei, dass der Stadtteil seine Identität bewahrt, kein Vorort auf der grünen Wiese von Düsseldorf wird.“ Mehr Nähe wünschte man sich dagegen von der Politik. Unterschiedlich wird der Fluglärm bewertet: Jürgen Opel etwa hält ihn im Vergleich zum Autoverkehr für nicht so schlimm. Andere reagieren skeptisch auf die jüngsten Pläne am Düsseldorfer Flughafen, die Zahl der Starts zu erhöhen. „Es reicht jetzt schon.“