Genau wie im Rest der Republik sind die Zahlen der Sanktionen bei Mülheimer Hartz-IV-Beziehern im ersten Quartal des Jahres kontinuierlich gesunken. Während im Dezember noch 2,4 Prozent aller erwerbsfähigen Leistungsberechtigten mit Sperrungen oder anderen Sanktionen belegt wurden, betrug ihr Anteil bereits einen Monat später nur noch 2,2 Prozent und im Februar 1,9 Prozent. Den bisherigen Tiefststand der Sanktionen stellt der März mit 1,8 Prozent dar. Insgesamt leben in Mülheim 12 500 Leistungsberechtigte.
Stadt im Bundestrend
„Das ist eine erfreuliche Entwicklung“, findet Jennifer Neubauer, stellvertretende Leiterin der Sozialagentur, die in Mülheim für Hartz-IV-Bezieher zuständig ist. Allerdings sei die sinkende Sanktionsrate auch „relativ erstaunlich.“ Denn bis Ende letzten Jahres sei die Zahl sonst stabil gewesen, so Neubauer weiter. Auch damit liegt Mülheim im Bundestrend: In Deutschland sind die Zahlen erstmals seit vier Jahren rückläufig, nachdem sie in den Vorjahren teils deutlich gestiegen waren. „Dass wir im Bundestrend liegen, freut uns in diesem Fall sehr.“
Gründe dafür könne es laut Jennifer Neubauer viele geben. „Vielleicht wurden weniger Termine versäumt oder die Bereitschaft ist größer an Maßnahmen teilzunehmen.“ Laut der Bundesagentur für Arbeit sei ein Geheimnis des Erfolges auch, dass sich die Beratung verbessert habe. Neubauer: „Auch das kann natürlich sein. Wir versuchen unsere Mitarbeiter bestmöglich zu schulen, vor allem im Bereich der Kundenbetreuung.“