Stadtmitte. .
Ein rot-leuchtendes Graffiti mit dem Schulnamen – über einen Berggipfel prangend – hängt über der Bühne, auf der ein freudiger Anlass gefeiert wird: Wieder eine Schule fertig! Diesmal gilt die ganze Freude der „neu gestalteten, sanierten, renovierten und modernisierten Karl-Ziegler-Schule“. Stadtspitze, Politik, Lehrer, Eltern und Schüler gönnen sich einen ganzen Tag mit Feierstunde, einem großen Sommerfest, Konzert und DJ zum Ausklang.
Der neue Schulleiter Magnus Tewes findet am Freitag freudige Worte zur festlichen Einweihung des „zeitgemäßen Ganztagsgymnasiums“, mahnt die weiterhin notwendige Zusammenarbeit zwischen Eltern, Schule und Kooperationspartnern an und vergisst nicht zu erwähnen, „dass man sich auch mal aneinander reibt“. Das sei im Schulalltag normal, und durch Reibung entstehe ja auch Wärme, weiß der Biologielehrer.
Froh über die Fertigstellung des gelungenen ÖPP-Projekts (Öffentlich-Private-Partnerschaft) ist auch die Oberbürgermeisterin. „Ich bin begeistert, weil es gelungen ist, die Seele der Schule zu erhalten“, sagt Dagmar Mühlenfeld.
Die 19 investierten Millionen plus die 1,5 Mio. für Einrichtung und Lernmittel hätten für einen zukunftsfähigen Lernort gesorgt, an dem Schüler und Lehrer ab sofort beste Lern- und Arbeitsbedingungen vorfänden, ein warmes Mittagessen außerdem. Bei den musikalischen Intermezzi der Percussions-AG konnten sich die Gäste überzeugen, dass klassische und moderne Musik in der Karl-Ziegler-Schule einen wichtigen Platz einnehmen. Originell zum Schluss der Feierstunde: die „kleine Tischmusik“, von sechs Schülern mit Kochlöffeln, Schulbänken, Füßen und einem gesungenen „Mahlzeit“ intoniert. Der satirische Schüler-Baustellenrückblick „Wir hatten einen Traum“ greift sehr punktgenau die Diskrepanz zwischen pädagogischem Anspruch und Spardiktat auf. Das Aufgreifen der Absurditäten, wie z.B. das Fehlen der Beamer, für die die Kabel schon da sind, und die an unmöglichen Orten installierten Notfallknöpfe sorgen für Erheiterung. Auch der Auftritt der „Schulgemeinde“, alias Lehrer, Eltern und Schüler, ist sehr lustig-kritisch.
Bettina Schweda, Ehemalige (Abi 1988) und engagierte Mutter eines Schülers berichtete: „Ich kam hier 2010 rein und sah die gleichen Flecken unter der Decke. Es sah aus wie früher!“ Obwohl die dreijährige Bauzeit für Kinder und Lehrer sicher anstrengend, aber auch spannend gewesen sei, seien der Ganztag und die neue, gut ausgestattete Schule eine tolle Sache.