Mintard/Saarn. .

Nahverkehrsplan und kein Ende. Auch in der Sitzung der Bezirksvertretung 3 war die aktuelle Diskussion über den ÖPNV in Mülheim das beherrschende Thema.

In der Begründung des Beschlussvorschlags heißt es unter anderem: „Zur Sicherung und Verbesserung des ÖPNV ist die Stadt Mülheim an der Ruhr nach den Paragraphen 8 und 9 des ÖPNV Gesetzes gehalten, einen Nahverkehrsplan aufzustellen und bei Bedarf fortzuschreiben. In Abstimmung mit den Nachbarstädten und deren Nahverkehrsplänen soll ein möglichst lückenloses ÖPNV-Angebot für die Bevölkerung bereitgestellt werden, das eine Alternative zum motorisierten Individualverkehr (MIV) bietet und die Mobilität sicherstellt. Lebensqualität und Attraktivität des Wohn- und Wirtschaftsstandortes Mülheim an der Ruhr werden so erhalten und verbessert.“

Bei der Vorstellung des Entwurfs widmete sich der städtische Verkehrsplaner Roland Jansen intensiv der inzwischen abgeschlossenen Haushaltsbefragung. „Wir haben jetzt ein kompaktes Bild der Mobilität der Mülheimer Bürger.“ Befragt wurden 300 Menschen, die Ergebnisse wurden auf die gesamte Stadt hochgerechnet. Ein Fazit von mehreren Schlussfolgerungen war: Ausgeprägte Spitzen in der Nutzung wie noch früher, zum Beispiel morgens und nachmittags, haben sich etwas entzerrt. Konkret: Extrem voll sind Busse und Bahnen zwar nach wie vor morgens, ansonsten verteilt sich die intensive Nutzung aber eher über den Tag.

Am heftigsten wurden erwartungsgemäß die Tagesordnungspunkte 6.2 und 6.3, Erhalt der Buslinie 132 bzw. Verlegung der Buslinie 132 Mintard-Heißen, diskutiert. „Dass die Verbindung von Mintard in die Innenstadt gekappt werden soll, ist absolut nicht nachvollziehbar“, ereiferte sich SPD-Fraktionsvorsitzender Hans-Jürgen Walter, „dadurch wird nichts eingespart. Die Leute wollen in die Stadt und zum Hauptbahnhof, und zwar direkt. Was sollen sie am Hafen?“

Nahezu alle Parteien wandten sich vehement gegen die „Kappung“ der Linie 132, während die FDP in ihrem Antrag forderte: „Ungeachtet der zu erwartenden Änderungen im Nahverkehrsplan, beschließt die BV 3 die schnellstmögliche Verlegung der in Richtung Mintard führenden Linie von der Düsseldorfer Straße auf die Straßburger Allee.“ Denn schließlich befahre bereits der aus Mintard kommende Bus die Straßburger Allee in Richtung Innenstadt. Nach ebenfalls äußerst lebhafter Diskussionen wurde der FDP-Antrag bei einer Enthaltung und einer Gegenstimme abgeschmettert.