Schulerfolg hängt immer noch stark vom sozialen Status der Eltern ab, ergab der neueste „Chancen-Spiegel“ der Bertelsmann-Stiftung (WAZ berichtete), Wechsel der Schulart führen in NRW meist nach unten...
1 Es heißt, das Schulsystem sei nicht durchlässig genug. Wenn überhaupt, steigen Kinder oder Jugendliche viel häufiger ab als auf. Ist das auch Ihre Erfahrung?
Gebhard Lürig: Wir haben natürlich jedes Jahr Schüler, die das Klassenziel nicht erreichen und wiederholen oder zur Hauptschule wechseln. Andererseits gibt es immer wieder Kinder, die deutlich besser sind als der Schnitt und zum Gymnasium gehen, besonders häufig nach der sechsten Klasse. Durch die Einführung von G8 ist dieser Wechsel aber auf jeden Fall schwieriger geworden, denn an den Gymnasien wird jetzt im selben Zeitraum deutlich mehr gemacht. Ein Wechsel zur Gesamtschule wäre prinzipiell die elegantere Lösung, aber dort sind die Türen zu, die Kapazitäten ausgeschöpft.
2 Wie hat Ihr Abschlussjahrgang 2013 abgeschnitten?
Wir sind gerade noch dabei, alle Noten zusammenzutragen. Aber ich gehe davon aus, dass wie in den Vorjahren wieder 55 bis 60 Prozent den Q-Vermerk bekommen, also die Berechtigung, zur gymnasialen Oberstufe zu gehen.
3 Sind Sie Befürworter einer verpflichtenden Ganztagsschule?
Vom Grundsatz her finde ich das richtig. Bei uns gibt es jetzt im vierten Jahr den gebundenen Ganztag: ein Modell, in dem auch Schüler aus bildungsfernen Elternhäusern ein gutes Schulumfeld finden, weil wir Zeit für sie haben und ein breites AG-Angebot bieten können.