Die rund 40 Gegner der in Styrum geplanten Moschee schlossen sich vor einem Jahr in einem nicht eingetragenen Verein zusammen und engagierten einen Rechtsanwalt. In einem Anschreiben an die Nachbarschaft machten die Vereinsmitglieder ihre Sorgen und Anliegen deutlich. „Wir wollen keine rechtsradikale oder ausländerfeindliche Diskussion und Aktivitäten“, betonten sie. Die Parkplatzsituation vor Ort wurde dokumentiert, da man das Ergebnis der städtischen Überprüfung anzweifelte. Für den Verein war der Nachweis der Stellplätze bei der Genehmigung von zentraler Bedeutung. Die Verwaltung hatte einen ÖPNV-Abschlag vorgenommen und den Bedarf am unteren Ende der möglichen Spanne angesiedelt, so dass lediglich 18 Stellplätze nachzuweisen waren.

Ein Jahr später hat man mit dem Bau der Moschee begonnen - in etwa acht Monaten soll der Rohbau stehen. Die Klage der Anwohner steht allerdings immer noch im Raum. Zwar gab es bereits einen Ortstermin des Verwaltungsgerichtes Düsseldorf, an dem neben den Klägern und Gemeindemitglieder auch Vertreter der Stadtverwaltung teilgenommen haben. Mit einer Verhandlung ist nicht vor September zu rechnen. Für die Gemeinde drängt die Zeit, denn sie hat aufgrund des stockenden Baufortschritts mit einem Mitgliederschwund zu kämpfen.

Sollte die Moschee verhindert werden und die Gemeinde keine Räume finden, befürchtet Fatih Gügen vom islamischen Integrations- und Kulturverein (IKV) Rückschritte für die Integration. Denn der IKV betreibe viel Jugendarbeit und unterstütze etwa lernschwache Kinder sowie deren Eltern. „Wir ersetzen keine Schule, aber wir leisten einen Beitrag zur Integration. Der Bedarf ist groß.“
Die Internetsucht und „Exzessive Computerspieler“ waren vor einem Jahr Thema dieses Rückblicks. 2011 war das erste Jahr in dem in Sachen Onlinesucht konkrete Zahlen genannt wurden, auch wenn diese laut der Bundesdrogenbeauftragten Mechthild Dyckmans noch auf wackligen Füßen standen Klar wurde: Es besteht umfassender Forschungsbedarf. Studien klassifizieren 1,6 bis 8,2 Prozent der Nutzer als süchtig, im Bericht wurden 560000 Abhängige genannt. Als süchtig gilt, wer das Netz so exzessiv nutzt, dass „Anforderungen des täglichen, sozialen und beruflichen Lebens völlig vernachlässigt werden“.

Auch in der Mülheimer Stiftung für Prävention „Ginko“ war der Umgang mit dem Internet laut Hans-Jürgen Haak und Norbert Kathagen immer häufiger Thema - 2011 wie 2012.

Das Thema Onlinesucht ist nach wie vor aktuell. Die Übergänge von Faszination zu Sucht sind fließend, wie bei allen anderen Süchten auch und gefährdet sind im Grunde alle Menschen gleichermaßen, unabhängig von Alter, Geschlecht oder Beruf. Um eine andere Suchterkrankung, bei der das Internet allerdings ebenfalls eine Rolle spielen kann, kümmert sich seit Kurzem eine neue Mülheimer Selbsthilfegruppe: „Kaufrausch-Kauflust-Kauffrust“ - der Name sagt bereits aus, worum es geht.

Kaufsucht ist eine Krankheit der Konsumgesellschaft – Betroffene versuchen, so Anke van den Bosch vom Selbsthilfe-Büro des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes, mit den Käufen eine in sich empfundene Leere zu füllen, sie fühlen sich nutzlos, empfinden ihr Dasein als sinnlos. Die neue Selbsthilfegruppe will Betroffenen Wege aufzeigen, wie die Wende zu schaffen sein kann. Informationen gibt es unter 300 48 14.