Nach einer EDV-Panne warten in NRW rund 10 000 studentische Hilfskräfte seit zwei Monaten auf ihre Gehaltszahlungen. Auch an der Hochschule Ruhr-West (HRW) wurden einige Gehälter nicht gezahlt, wie Sprecherin Beatrice Liebeheim mitteilt. „Ja, auch bei uns gab es einige. Insgesamt waren es um die 50 studentische Hilfskräfte.“
Allerdings habe sich die Situation mittlerweile schon geklärt, so Liebeheim: „Fast alle Fälle wurden sukzessive abgearbeitet. Und es haben sich wahrscheinlich auch gar nicht alle Studenten, die kein Geld bekommen haben, bei uns gemeldet.“ Aufgeschmissen wären die studentischen und wissenschaftlichen Mitarbeiter allerdings nicht gewesen: Liebeheim: „Die HRW wäre in Vorleistung gegangen, aber das war ja dann nicht mehr nötig.“ Anfang Juni klang das noch anders: Da hatte die Hochschule erklärt, nicht in Vorleistung gehen zu wollen; die Studierenden müssten auf die Zahlung des Landesamtes für Besoldung und Versorgung (LBV) warten.
Zoff im Landtag
Dort liegt auch der Ursprung der Misere: Ein Software-Problem sorgte dafür, dass die Gehälter für April und Mai bislang nicht gezahlt werden konnten. Betroffen waren vor allem neue oder wiedereingestellte Hochschulmitarbeiter, deren Daten noch nicht in das System eingepflegt wurden, wie eine Ministeriumssprecherin erklärt.
Die Panne hat am vergangenen Mittwoch auch im Landtag für Streit gesorgt: Während die Opposition eine rasche Hilfe für alle Betroffenen, „denen das Wasser bis zum Hals steht“, forderte, blieb Finanzminister Norbert Walter-Borjans gelassen und bezeichnete das als „Empörungsaufführung.“ Spätestens bis September sollen alle ausstehenden Gehälter überwiesen sein.