Seit Mai bietet das Kunstmuseum Alte Post in Zusammenarbeit mit der Alzheimer Gesellschaft Mülheim ein neues Projekt zur kulturellen und gesellschaftlichen Teilhabe für Menschen mit Demenz an.
Museumsführungen für Menschen mit Demenz wurden für Betroffene, deren Angehörige und Senioren mit altersbedingten Einschränkungen entwickelt. Das Angebot richtet sich an Senioreneinrichtungen, Betreuungsgruppen und Betroffene, die zu Hause leben.
Zweifler werden sich fragen: Geht das überhaupt zusammen – Kunst und Demenz? „Nun, es geht sehr gut, denn dementiell erkrankte Menschen sind noch lange offen für Schönes“, so Kunstbegleiterin Barbara Ader. Emotionalität und Kreativität blieben trotz fortschreitender Krankheit noch lange erhalten.
Anhand ausgewählter Kunstwerke führt Barbara Ader die Museumsbesucher auf eine Reise in die Erinnerung. Dabei steht nicht die Vermittlung von kunsthistorischem Wissen, sondern ein sinnliches und emotionales Erleben im Vordergrund. Das gemeinsame Kunsterlebnis regt die Kommunikation zwischen Betroffenen und Betreuern an und weckt Erinnerungen.
Die zweistündige Veranstaltung ist thematisch ausgerichtet und beginnt mit einem gegenseitigen Kennenlernen. Danach folgt die eigentliche Führung, die anders als herkömmliche Museumsführungen die Dinge „begreifbar“ macht. Im Anschluss daran haben die Teilnehmer die Möglichkeit, das Erlebte kreativ umzusetzen.