Generationsübergreifende Wohnprojekte sind in der Stadt nichts Neues. Man denke an die Saarner Gartenhöfe und das Lina-Projekt in Haus Senfkorn. Bis sich solche Gemeinschaften finden, verstreichen oft Jahre. Die Stadt möchte jetzt mit Unterstützung des Dortmunder Büros Post-Welters, das schon viele, auch preisgekrönte Projekte, initiiert und moderiert hat, die Form der Baugemeinschaften forcieren. Drei Areale sind, wie im Planungsausschuss vorgestellt, dafür ins Auge gefasst: Der Klöttschen, eine Fläche an der Friedhofsstraße und die Schule am Fünter Weg, die umgebaut wird.

Wie die Architekten Norbert Post und Birgit Pohlmann gestern erklärten, funktioniert es umgekehrt wie bei konventionellen Projekten. Das Grundstück hat einige Bedingungen. Man sammelt dafür die Leute, lotet aus, was sie wollen, wo ihre Bedürfnisse liegen. Wird Eigentum angestrebt, Miete oder eine Kombination? Mögliche Konflikte oder gegenteilige Erwartungen werden in einem Entwurf entschärft. Dabei müsse vor allem ein Verhältnis von Individualität und Gemeinschaft gefunden werden. Am Ende bildet die Gruppe eine Gemeinschaft, die das Gebäude realisiert oder einen Bauträger sucht, der dies übernimmt. Das Beste an solchen Projekten sei, dass sie deutlich günstiger seien als konventionelle Bauträger-Projekte, obwohl sie auf die Bedürfnisse maßgeschneidert seien. Konventionelle Bauprojekte seien etwa 20 Prozent teuerer, weil es dabei nicht um die Kosten, sondern darum gehe, was der Markt hergebe. In der Regel würden zwischen dem ersten Treffen und der Fertigstellung drei Jahre vergehen. Mit Unterstützung des Vereins „Soziale Stadt“ plant die Stadt ab September drei Workshops für Interessierte. Der erste soll am 25. September in der VHS stattfinden.

Die Reaktion der Politik war positiv. Wünschenswert sei bei den Projekten eine soziale und kulturelle Mischung.