Menden/Winkhausen. .
Kein anderer Vorschlag von Gutachtern und Verwaltung zum neuen Nahverkehrsplan hat so viel öffentlichen Protest hervorgerufen wie jener, den Betrieb der Buslinie 151 zwischen Innenstadt und Menden einzustellen. Am Donnerstag die Kehrtwende: Verkehrsdezernent Peter Vermeulen kündigte angesichts eines sich abzeichnenden politischen Vetos an, den Plan zu verwerfen. Was nun? Die WAZ dokumentiert den Sachstand der Debatte.
Die Linie 151 heute
Heute verkehrt die 151 zwischen Kettwiger Markt und Winkhausen. Von Süden aus fährt sie über Ickten, Menden, Kahlen- und Scharpenberg zum Hauptbahnhof, von dort weiter über Buggenbeck, Dichterviertel, Eppinghofer Bruch und Winkhauser Tal bis zur Bover- bzw. Freiherr-vom-Stein-Straße. Zwischen Kettwig und Scharpenberg verkehrt sie zur Hauptverkehrszeit in der Woche im Stunden-Takt, zwischen Scharpenberg und Freiherr-vom-Stein-Straße alle 30 Minuten. Weiter zur Boverstraße dann wieder alle 60 Minuten.
Der Gutachter-Vorschlag
Das von der Stadt mit der Nahverkehrsplanung beauftragte „Büro StadtVerkehr“ schlägt vor, die 151 nicht mehr fahren zu lassen. Gar keinen Busverkehr mehr soll es demnach zwischen Mendener Brücke und Innenstadt geben. Die von Selbeck über Saarn kommende 753 soll künftig ab Oppspring über die Zeppelinstraße und den Steinknappen Müller-Menden ansteuern und von dort weiter gen Kettwig fahren. Hieße: Aus Kettwig, Ickten und Menden wäre keine Direktfahrt in die Innenstadt möglich; Umstieg an der Tilsiter Straße in die Straßenbahn. Der Nordast der 151 (Hbf. - Winkhausen) soll an die Linie 131 (Flurstraße - Selbeck - Saarn - Hauptbahnhof) angebunden werden und weiter im 30-Minuten-Takt verkehren, mit wechselnden Endpunkten an der Boverstraße und an der Gustav-Heinemann-Gesamtschule, die damit durch eine dritte Buslinie erschlossen würde.
Aktueller Stand
Den Gutachter-Vorschlag hält Verkehrsdezernent Peter Vermeulen unter dem Eindruck der Bürgerproteste aus Menden und vom Scharpenberg mittlerweile nicht mehr für durchsetzungsfähig. Der Mobilitätsauschuss beauftragte die Verwaltung nun auf Initiative der CDU mit der Prüfung, ob die 151 nicht doch weiter von Kettwig aus und am Kahlenberg vorbei zur City rollen kann. Die SPD brachte zusätzlich die Prüfung ein, ob der Südast der 151 nicht angebunden werden kann an den geplanten Hafen-Shuttle (Linie 135). Dieser soll zwischen Hauptbahnhof und Nordhafen verkehren, von 6 bis 9 Uhr im 10-Minuten-Takt, von 9 bis 20 Uhr alle 20 Minuten und bis Mitternacht alle 30 Minuten.