Dass die Hochwasserfluten Ausmaße einer nationalen Katastrophe haben, wird auch an der personalintensiven Hilfe deutlich. Allein aus Mülheim sind inzwischen fast fünfzig Unterstützer im Einsatz, die meisten davon in Sachsen-Anhalt, wo vor allem die Landeshauptstadt Magdeburg gegen das schlimmste Hochwasser seiner Geschichte kämpft und alleine gestern Zehntausende evakuiert werden mussten.

Etwas weiter weg ist bereits ein Team des Technischen Hilfswerks aktiv. Die Fachgruppe Wasserschaden/Pumpen sowie die 2. Bergungsgruppe des Ortsvereins Mülheim sind mit 18 Helfern in Wittenberg damit beschäftigt, das Wasser wieder dahin zu befördern, wo es eigentlich hingehört. Sie bleiben dort voraussichtlich eine Woche lang im Einsatz.

Die hiesige Feuerwehr dagegen ist mit 30 Feuerwehrleuten und sieben Fahrzeugen nach Magdeburg aufgebrochen. Insbesondere bei der Deichverteidigung zum Schutz eines wichtigen Umspannwerkes sollen die Männer eingesetzt werden, teilte Branddirektor Sven Werner mit. Als provisorische Unterkunft wurde ihnen eine Schule zugewiesen.

Ebenfalls in Magdeburg befinden sich zwischenzeitlich acht Mülheimer Mitarbeiter des Deutschen Roten Kreuzes. Sie gehören zu einer größeren Einheit aus 91 ehrenamtlichen Spezialisten, die mit 37 Fahrzeugen und neun Hochwasserbooten aufgebrochen sind. Sie wurden vor Ort bereits sehnlichst erwartet - zur Ablösung erschöpfter Kollegen und Kolleginnen. Denn an der Elbe ist neben der Evakuierung die Deichsicherung das Ziel; eine Aufgabe, die Höchstleistung erfordert. Weil die Versorgungslage in und um Magdeburg längst schwierig geworden ist, kann das Team die angepeilten fünf Tage autark verbringen. Eine großen Dank richtete das DRK bereits an die Arbeitgeber der ehrenamtlichen Helfer. Nachdem am Samstagmorgen um acht Uhr der Alarmruf aus Sachsen-Anhalt gekommen war, haben die Arbeitgeber allesamt Verständnis für den Katastropheneinsatz gezeigt