In ganz Mülheim blitzt es heute wieder. Denn die Polizei hat den mittlerweile vierten Blitzmarathon ausgerufen. An 21 Stellen in der Stadt positionieren sich die Polizeibeamten 24 Stunden lang, um Temposünder mit überhöhten Geschwindigkeiten zu messen. Die Polizei feiert die Aktion als Erfolg: Seit dem ersten Blitzmarathon im Februar 2012 sei die Zahl der Verkehrstoten in Mülheim und Essen deutlich gesunken.
Seit Einführung der Blitzer-Aktion nennen Bürger der Polizei sogenannte Wutpunkte. Das sind Stellen, an denen sie Temposünder beobachten oder besonders gefährliche Situationen für Fußgänger oder Radfahrer vermuten. Auf letztere legt die Polizei dieses Mal besonderen Fokus. Laut Polizei soll speziell an Straßen kontrolliert und für Sicherheit gesorgt werden, wo Radfahrer durch Temposünder gefährdet werden. Etwa an der Hingbergstraße, dem Klöttschen oder dem Tourainer Ring.
Hat denn seit dem ersten Blitzmarathon ein Umdenken bei Autofahrern stattgefunden? „Die Zahlen zeigen, dass sich langfristig ein Umdenken einschleicht“, weiß Polizeisprecher Ulrich Faßbender. Die Zahl der Verkehrsunfalltoten in Essen und Mülheim sei drastisch gesunken: „2011 gab es 15, 2012 elf Unfalltote. Bis jetzt hat es in 2013 nur einen Verkehrsunfalltoten gegeben.“ Faßbender sieht darin einen Zusammenhang zu den konzentrierten Blitzaktionen. „Natürlich trägt auch die mediale Präsenz dazu bei, dass ein Umdenken stattfindet.“ Schließlich gehe es nicht ums Knöllchenverteilen, sondern darum, Fahrer zu sensibilisieren.
Geblitzt werde natürlich auch außerhalb der Aktionen, sagt Faßbender. Schließlich sind viele „Wutpunkte“ inzwischen dauerhafte Messpunkte bei den täglichen Kontrollen der Polizei. „Wenn wir normal blitzen, haben wir eine Quote von 8 Prozent, die zu schnell fahren“, erklärt Faßbender. An einem angekündigten Blitzmarathon-Tag seien es etwa 4 Prozent.
Alle 21 Stellen aufsuchen
Wann und an welchen Stellen sich die Beamten mit ihren Messgeräten genau platzieren, verrät die Polizei aber nicht. Mutmaßliche Temposünder sollen sich schließlich nicht zu sicher fühlen, sondern sich immer und überall an die Geschwindigkeitsbegrenzungen halten. Sicher ist aber: „Alle angegebenen Punkte werden mindestens einmal in den 24 Stunden von uns aufgesucht.“