Mülheim. .

Jedes Mal, wenn Peter M. (Name geändert) die A-40-Abfahrt Heimaterde nimmt, ärgert er sich über die Graffiti-Schmierereien rund um die U-Bahn-Haltestelle Rosendeller Straße. „Die Ecke sieht mittlerweile so schmuddelig aus“, schimpft der Leser, der lieber ungenannt bleiben möchte. Er fragt: „Warum lässt man das so vergammeln?“

In der Tat mehren sich die Graffiti rund um die Haltestelle an der Straße Wackelsbeck. Nicht nur oben auf dem Gleis, das erst vor kurzem saniert wurde, sondern auch unten an der Unterführung und der Straße. Dort haben Vandalen in letzter Zeit vermehrt Schimpfwörter an die Wände gesprüht und ihre Tags hinterlassen. „Dabei ist gerade dies eine Stelle, die Besucher von außerhalb als erstes von Mülheim sehen, wenn sie abfahren“, ärgert sich M..

„Wir werden nur noch aktiv, wenn die Verkehrssicherheit gefährdet ist“, erklärt Frank Hausendorf, Sprecher von Straßen.NRW, die für einen Teil des Straßenabschnitts zuständig sind. „Uns fehlen schlicht die Personalkapazitäten, um Graffiti beseitigen zu können.“

Und er weiß: „Das bekommen wir nicht mehr in den Griff.“ Entfernt werden die Schmierereien nur, wenn Verkehrsschilder bemalt, besprüht oder beklebt wurden. „Vielfach belassen wir es dabei – auch wenn es hässlich aussieht.“

Die Mülheimer Verkehrsgesellschaft (MVG) reagiert anders: „Sobald Bürger mit Hinweisen auf uns zukommen, versuchen wir, die Graffiti so schnell wie möglich zu beseitigen“, sagt Daniela Stürmann von der MVG. Allerdings sei das Unternehmen nur für einen Teil der Haltestelle zuständig, nicht für die Schmierereien im weiteren Verlauf der Straße.

Insgesamt hat die MVG 1,8 Millionen Euro für Umbau und Sanierung der Haltestelle ausgegeben – davon waren 80 Prozent Landesfördermittel. Abgeschlossen sei die Maßnahme Anfang Juli.

Die Entfernung der Schmierereien gleicht einer Sisyphus-Aufgabe. Kaum sind die Tags entfernt, sprühen die Täter über Nacht an anderen Stellen. Trotz des Einsatzes eines Wachdienstes und Videoüberwachung der U-Bahnhöfe sei es schwierig, Täter zu ermitteln, heißt es bei der MVG. Der Polizei gelang jetzt ein Zugriff an der Haltestelle Eichbaum. Erwischt wurden zunächst drei Mädchen und ein paar Tage später drei Jungs beim Sprayen.