Mülheim. .
Im Ringen um das endgültige Aus oder die unveränderte Betriebspflicht für den Flughafen-Ast der Straßenbahnlinie 104 glaubt die stilllegungswillige Stadt einen Etappensieg verbucht zu haben.
Verkehrsdezernent Peter Vermeulen berichtete nun den Mitgliedern des Mobilitätsausschusses, dass ihm ein Schreiben der NRW-Staatskanzlei vorliege, das die städtische Argumentationslinie gegen den Widerstand der Bezirksregierung stütze. Demnach habe die Staatskanzlei deutlich gemacht, dass das weiter bestehende Ziel von Raumordnung und Landesplanung, über den Flughafen einen Lückenschluss zwischen dem Schienenverkehr in Mülheim und der Gruga in Essen zu schaffen, nicht verletzt werde, wenn der Straßenbahn-Betrieb auf dem Flughafen-Ast dauerhaft eingestellt werde. Allein verpflichteten diese übergeordneten Ziele Mülheim dazu, die Bahntrasse zu sichern, heißt: nicht zu überbauen. Durch diese Stellungnahme, so Vermeulen, seien die Bedenken des Regionalverbands Ruhr in dieser Frage ausgeräumt. Im Widerspruchsverfahren gegen das Veto der Bezirksregierung könne die Stadt mittlerweile auch mit dem Konzept punkten, als Ersatz für die Straßenbahn eine neue Buslinie 130 einzusetzen, die zwischen Raadt und Styrum (über Walkmühle und Hbf.) verkehren soll. Die Staatskanzlei wollte sich gestern „mit Blick auf das laufende Widerspruchsverfahren bei der Bezirksregierung“ nicht zur Sachlage äußern.
Die MBI haben derweil ihren Antrag, die Flughafen-Strecke unverzüglich zu sanieren und wieder in Betrieb zu nehmen, im Ausschuss vorerst zurückgezogen – „für die nächste Sitzung“, so Fraktionssprecher Lothar Reinhard, der fest von einer Schlappe der Stadt ausgeht.