Bei der Straßenbeleuchtung plant die Nachbarstadt Oberhausen den großen Wurf. Ein Drittel der knapp 21 000 Straßenlaternen soll mit sparsamer LED-Technik ausgestattet werden Vier Millionen Euro müssen dafür in die Hand genommen werden, 800 000 Euro erhofft man sich als Förderung aus Berlin. Die Nachbarn haben genau gerechnet: Der Stromverbrauch würde von aktuell 6,8 Mio kWh auf 5,23 Mio. kWh sinken. Das allein würde 190 000 Euro pro Jahr sparen. Da sie seltener gewechselt werden müssen, erhoffen sich die Oberhausener weitere Einsparungen.

Ist das Oberhausener Beispiel nachahmenswert? Für die Verwaltung und RWE, die den Strom für fast alle der 14 000 Laternen liefern, stellt sich die Situation hier anders dar. „Wir sind schon fortschrittlich“, sagt Klaus Dieter Kerlisch, Leiter des Tiefbauamtes. Die als Stromfresser bekannten Quecksilberdampflampen, die ab Ende 2015 durch ein Verbot der EU nicht mehr verkauft werden dürfen, wurden schon längst durch sparsamere ersetzt. Das Einsparpotenzial bei den jetzt überwiegend eingesetzten Natriumdampflampen sei aber nicht mehr so groß, dass sich der große Aufwand, der mit einer Umstellung verbunden wäre, wirklich auszahle. Im vergangenen Jahr musste man bei einer herkömmlichen Lampe noch mit etwa 250 Euro rechnen und bei Leuchtdioden mit rund 450 Euro. Hinzu kämen noch Vorschaltgeräte und Adapter, so Kerlisch. Seit vier Jahren wird die LED-Technik in mehreren Straßen getestet. Ob sie tatsächlich die versprochene Lebenszeit von zehn Jahren haben und weniger gewartet werden müssen, ist für Kerlisch noch nicht gesichert. „Jeder Monat, den wir noch warten, wird sich bezahlt machen“, glaubt er, denn die Technik-Entwicklung schreite im rasant voran. Bei den Ampeln sei die Technik ausgereift gewesen. So stellte Mülheim als eine der ersten Städte hier komplett auf LED-Technik um. Doch in Laternen sei diese noch nicht überall einsetzbar, sagt RWE-Sprecher Jürgen Esser. An Hauptverkehrsstraßen und großen Kreuzungen sei die Leuchtintensität zu gering und die Masten mit deutlich über zehn Metern zu hoch. Seit 2011 werde beim Austausch von defekten Lampen, geprüft, das sind etwa 500 , ob mit LED nachgerüstet werden soll. In 100 Fällen pro Jahr geschehe dies auch.