Im Dezember 2012 berichtete die NRZ über Klaus Löwe (Name von der Redaktion geändert), der vergebens darauf wartet, dass die Santander Bank ihm die Summe von 250 000 Euro auszahlt, die er 2008 als Altersvorsorge anlegen wollte. Nachdem die Bank auch in den folgenden Monaten nicht auf die Forderungen Löwes einging, entschied der 80-Jährige, sich von einem Anwalt vertreten zu lassen. „Das war meine letzte Möglichkeit, das zu bekommen, was mir zusteht“, sagt Löwe. Der Jurist, ein „erfahrener Wirtschaftsanwalt“ aus Essen, hat bereits Klage gegen die Bank eingereicht. Der Vorwurf: Falsche Beratung.
Offene Immobilienfonds
In der Klageschrift geht der Anwalt unter anderem darauf ein, dass der Bankberater dem Rentner im Jahr 2008 ein Produkt verkaufte, das sich überwiegend aus offenen Immobilienfonds zusammensetzte. Zu diesem Zeitpunkt zeichnete sich bereits das Platzen der Immobilienblase ab, teilweise waren die im Dachfonds befindlichen Fonds schon geschlossen worden. Löwe sei darüber nicht informiert worden, ebenso wenig sei er über die Risiken aufgeklärt worden, als er den Vertrag abschloss. Er habe den Ausführungen seines Kundenberaters vertraut, der ihn damals bereits seit 15 Jahren betreut hatte. Löwe wollte die 250 000 Euro risikofrei anlegen, um seine Rente aufzubessern oder Hausreparaturen bezahlen zu können.
In seinem Vertrag heißt es: „Bei Vertragskündigung kann der Kunde uneingeschränkt über sein Vermögen verfügen.“ Im Sommer 2012 machte er von diesem Recht Gebrauch. Bis heute hat er von seinem Geld nichts gesehen.