Hendrik Dönnebrink, der Leiter der städtischen Beteiligungsholding, wird zum 1. Juli 2015 gleichzeitig Geschäftsführer des städtisch beherrschten Energieversorgers Medl mit rund 110 Beschäftigten. Der Stadtrat stimmte diesem Vorschlag der Stadtverwaltung in nichtöffentlicher Sitzung am Donnerstagabend zu. SPD, CDU und FDP stimmten dafür, Grüne, MBI und Wir-Linke dagegen.
Die Initiative für diese Personalie war von Dönnebrink ausgegangen. Er hatte nach fünf Jahren als Kontrolleur aller städtischen Töchter schon im vorigen Jahr Interesse an einer unternehmerischen Aufgabe angemeldet. Innerhalb der Verwaltungsspitze war der Wunsch vorrangig, den parteilosen Finanzfachmann zu halten. Um Dönnebrink Platz zu machen, muss nun der Gründungsgeschäftsführer der Medl, Gerd Bachmann (61), vorzeitig in Rente gehen.
Die Stadtverwaltung hatte ihren Vorschlag auch mit einer möglichen Ersparnis von 100000 Euro im Jahr begründet. Dönnebrink bekommt zwar zwei Jobs, aber nur ein Gehalt und zwar das des Medl-Geschäftsführers. Gemessen an seinem jetzigen Salär wäre das ein Aufschlag von etwa 40000 Euro. Sein eigentliches Gehalt als Chef der Beteiligungsholding entfällt. Davon kann aber nur die Hälfte als Ersparnis verbucht werden, weil die Controllingabteilung umstrukturiert werden muss. Der Beteiligungs-Chef Dönnebrink soll auf keinen Fall den Medl-Chef Dönnebrink kontrollieren.