Mülheim. .
Welkes Laub auf der Straße, spiegelnasse Pfützen und Fahrbahnen, der Forum-Eingang, überquellende Müllcontainer oder Mülheim aus der Vogelperspektive: Die Fotos erzählen vom Alltag in der Stadt mit seinen Licht- und Schattenseiten. Dagegen driften die von den Foto- und Filmdokumenten inspirierten Malereien schon mal in Fantasy, Träume, Wünsche oder Comics ab: Da saust Superman über die Dächer der Hochhäuser, ein Mädchen trommelt mit den Fäusten an die Scheiben eines geschlossenen Ladens und ein Junge bekommt die Sprechblase verpasst: Freizeitpark Mülheim. Arbeiten zum Thema „Mein Revier“ vom Kunst/Medien-Kurs der Jahrgangsstufe 8 des Otto-Pankok-Gymnasiums sind im Grafikkabinett des Kunstmuseums in der Alten Post zu sehen. In ganz Mülheim waren die Schüler unterwegs, sammelten ihre ganz persönlichen Eindrücke, um sie fotografisch, filmisch und in Ton-Dokumenten festzuhalten.
Das Museum ermöglichte den Schülern, einen Raum mit ihren Projektergebnissen zu gestalten. Die Ausstellung ist bis zum 26. Mai zu sehen. Damit lebt eine gute, alte Tradition wieder auf. Wenn es heute ab und zu eine Plattformen für Schüler im Kunstmuseum gibt, „hatten wir früher jährlich bis 1994 einen Wettbewerb für Schülerarbeiten“, weiß Dr. Gerhard Ribbrock, stellvertretender Museumsleiter. Der nannte sich „Jugendkünstlerischer Wettbewerb“ und wurde in Kooperation mit dem Jugendamt veranstaltet. „Da gab es immer eine rege Beteiligung“, sagt Ribbrock. Gut und gerne erinnert er sich u.a. an die Ausstellung der Gustav-Heinemann-Schule zum Thema Europa. „Damals ging es schon mit den Finanzen bergab.“
Aus „Bordmitteln“ und mit Unterstützung der Sparda-Bank kam die Schülerausstellung zu Stande, die Ribbrock maßgeblich mitgestaltet hat. Am „OP“ wurde das Projekt mit dem Thema „Mein Revier“ im Rahmen des Landesprogrammes Schule und Kultur von Kunstlehrer Hans-Peter Hepp und Künstler Manuel Schröder betreut.
Die kleine, persönliche Mülheim-Schau fügt sich bestens in die große Ausstellung im Erdgeschoss „Schauplatz Stadt“ mit Werken berühmter Künstler ein. „Da passte es sehr gut, ,Mein Revier’ mit reinzunehmen“, so Ribbrock. Durch ein vielfältiges Begleitprogramm wird „Schauplatz Stadt“ zur runden Sache. Wer seine Heimatstadt mal aus einer anderen Perspektive kennen lernen und sein Wissen um die Architektur bereichern und mehr möchte, der nimmt an den Stadtrundgängen mit Fachleuten und Künstlern teil.
Stadtspaziergänge widmen sich unter stadtplanerischen, kunstgeschichtlichen Gesichtspunkten der Architektur und den Kunstschätzen von Mülheim. Am Mittwoch, 22. Mai, 16 Uhr, ist Dr. Gerhard Ribbrock unterwegs mit dem Mülheimer Bildhauer Ernst Rasche. Am Donnerstag, 23. Mai, 16 Uhr, geht es um „Verborgene Schätze in Mülheim“: Museumsleiterin Dr. Beate Reese ist unterwegs mit dem Kunst- und Architekturhistoriker Dr. Jörg Schmitz, Camera Obscura. Treffpunkt ist jeweils im Foyer des Kunstmuseums. Kosten: 4 €.