„Bürgerarbeit ist sehr gut!“ Das ist im Gespräch mit der WAZ die erste Aussage von Steffi Schrader (42), die bei der Awo-Begegnungsstätte an der Bahnstraße Bürgerarbeit in der Küche und in der Betreuung der zumeist älteren Gäste leistet.

Steffi Schrader hat in Sachsen-Anhalt einst eine Ausbildung zur Kellnerin absolviert. Mitte der 90er-Jahre schloss das Hotel, in dem sie arbeitete, später das Bistro, bei dem sie im Anschluss fest angestellt war. Fortan schlug sich die Frau mit Neben-, Aushilfs- und saisonalen Jobs durch. Nach ihrem Umzug ins Ruhrgebiet versuchte sie es in der Selbstständigkeit. Nach vier Jahren musste sie ihr täglich bis 5 Uhr morgens geöffnetes Duisburger Bistro und Nachtcafé im Jahr 2000 schließen. Es lief nicht mehr. Wieder fand sie einen Job in einer Kneipe, beim Eigentümerwechsel brachte der neue Chef dann sein eigenes Personal mit. Vier Jahre lang blieb Steffi Schrader zuletzt ohne Job, bis sich die Möglichkeit der Bürgerarbeit eröffnete.

Erst mal ist sie froh, nun Geld zu verdienen, mit dem sie Rechnungen selbst begleichen kann. Und: „Ich freue mich jeden Morgen, wenn um 7 Uhr der Wecker geht und ich zur Arbeit gehen kann.“ Die Arbeit bei der Awo, samt Bingo und Tanztee mit Senioren, macht der 42-Jährigen Spaß. Nun macht sie sich Gedanken über die Zeit nach der Bürgerarbeit. Sie hofft, etwa im Bistro einer Senioreneinrichtung einen festen Job zu finden. Oder in der Alltagsbetreuung von Senioren.