Der heimische Metallverband hat sich in der Tarifauseinandersetzung in der Metall- und Elektroindustrie für eine Übernahme des Pilotabschlusses aus Bayern ausgesprochen. „Wir freuen uns über die zügige Einigung“, so der Vorsitzende des Metallverbandes Ruhr-Niederrhein, Wim Abbing. Der Tarifvertrag soll eine Laufzeit von 20 Monaten haben. Er sieht eine Erhöhung der Entgelte um 3,4 % zum 1. Juli vor. Zum 1. Mai 2014 sollen die Löhne um weitere 2,2 % steigen.
„Aus Unternehmersicht ist die vergleichsweise lange Laufzeit des Tarifvertrages ausdrücklich zu begrüßen. Das gibt Planungssicherheit bei den Lohnkosten, die wir angesichts einer nach wie vor unsicheren Marktlage dringend brauchen“, erklärt Abbing. Erneut gehe ein Tarifabschluss aber bis an die Grenzen der Leistungsfähigkeit.
Die Branche sei von je her eine Hochlohnbranche. Schon heute verdienten die Mitarbeiter im Schnitt rund 50 000 Euro im Jahr. „Die qualifizierten Fachkräfte an unseren Standorten haben ohne Frage eine faire Bezahlung verdient, aber wir müssen für die Zukunft aufpassen, dass im Sinne unserer Wettbewerbsfähigkeit die Kosten nicht aus dem Ruder laufen.“ Abbing zeigte sich aber erleichtert, dass keine weiteren Streiks drohen. „Schon die Warnstreikwelle war unnötig. Dies hat vielleicht in der Gewerkschaft für eine bessere Stimmung gesorgt, aber die Verhandlungen nicht beeinflusst.“ Abbing rief die IG Metall auf, auf derartige kostspielige Rituale künftig zu verzichten.