Den Fehdehandschuh des Vorsitzenden des Freilichtbühnen-Vereins haben die Regler tierisch sportlich aufgenommen. Der hatte sich dahingehend geäußert, dass die Konzerte der Regler-Produktion auf der Freilichtbühne auch im Witthausbusch funktionieren könnten. Auf solche Verdrängungstendenzen kontern sie nun salopp im Sinne der guten Sache: „Wir haben Bock“, sagen die Regler, „und übernehmen eine Patenschaft im Tiergehege“. Den Witthausbusch als grüne Oase mitten in der Stadt haben die mittlerweile gestandenen Damen und Herren schon in ihrer Kindheit schätzen gelernt und tun es bis heute.

Der städtische Rotstift ist am Tiergehege nicht vorbeigegangen. Futtermittel, Gehegeunterhaltung und Pflegepersonal kosten viel Geld. Derzeit wird die Anlage zur Optimierung einer artgerechten Tierhaltung umgebaut. „Den Witthausbusch hatten wir immer schon im Hinterkopf“, sagt Regler-Vorsitzender Hans-Uwe Koch, „und als wir von den Patenschaften hörten, dachten wir: Das ist eine unterstützungswürdige Sache“. Nun haben sie zwar keinen Bock, sondern eine Schaffamilie adoptiert – zumindest „ein Stückchen davon“, erläutert Sylvia Waage. Die Leiterin des Amtes für Grünflächenmanagement und ihr Team kümmern sich liebevoll um die Anlage, die besonders für Eltern mit kleinen Kindern eine abwechslungsreiche Anlaufstelle ist. In den Tiergehegen turteln Vier- und Zweibeiner, wie Kinder sie mögen: Neben Schafen sind es Ziegen, Hühner, Kaninchen, Gänse, Enten, Tauben, Meerschweinchen und Mäuse. Mütter, Väter und andere Mülheimer schieben mit und ohne Kinderwagen daran vorbei, gönnen sich eine frische Waffel oder ein Getränk am Kiosk.

Damit dieser Anziehungspunkt inmitten der Stadt erhalten werden kann, ist man auf die Mithilfe der Mülheimer angewiesen. „Mit den Anteilscheinen für ein Jahr kann man das schöne Leben im Tiergehege unterstützen“, sagt Waage: „Ohne Spenden und Sponsoren wäre das alles hier nicht möglich.“ Über 100 Bürger seien schon als Paten dabei. Als neuer Sponsor möchten die Regler weitere Mülheimer ermuntern, dabei zu helfen, dass es den Witthausbusch und sein Tiergehege noch lange gibt.

Und was den ärgerlichen Auslöser betrifft, sind die Regler so gar nicht bockig: „Es ist durchaus vorstellbar“, sagt Stephan Bevermeier, „dass wir hier mal ein Benefiz-Konzert fürs Gehege machen“.