Trotz guter Nachfrage wirbt die Johanniter-Unfall-Hilfe (JUH) weiter um Ersthelfer: Insgesamt zählt der JUH-Regionalverband Essen, zu dem auch Mülheim gehört, rund 580 Kinder und Jugendliche zwischen sechs und 18 Jahren – darunter sind fast 440 Schulsanitäter. An mittlerweile 17 Gymnasien und Realschulen in Essen und Mülheim kümmern sie sich um die Erstversorgung von kranken oder verletzten Schülern. Am Otto-Pankok-Gymnasium werden momentan erstmals Schüler zu Ersthelfern ausgebildet.

Ein Schüler ist gestürzt und hat eine Platzwunde am Kopf erlitten, eine Schülerin ist im Sportunterricht umgeknickt. „Wir bilden Jugendliche darin aus, im Notfall zu helfen“, sagt JUH-Regionaljugendleiter Jan Schlich. „Die Schulleiter sind begeistert, wenn die Schüler den Sanitätsdienst selbst in die Hand nehmen. Sie sollen lernen, soziale Kompetenz zu übernehmen.“

Ausflüge, Spiele, Projekte

Interessierte Schüler nehmen an einem Erste-Hilfe-Kurs teil, hier stehen 16 Übungseinheiten auf dem Programm. Zum Abschluss der Ausbildung erfolgt eine schriftliche Prüfung. „Es finden sich immer an die 20 Interessenten pro Jahrgang. Häufig sind das Schüler, die später einmal Arzt oder Lehrer werden wollen“, erklärt Jan Schlich. Nach der Ausbildung werden sie in Einsatzgruppen aufgeteilt, bekommen ein Diensthandy, damit sie im Notfall erreichbar sind. „Pro Tag haben immer drei Schüler Bereitschaft. Der Erste-Hilfe-Rucksack steht in einem von uns eigens dafür eingerichteten Sanitätsraum“, so Schlich.

Sowohl in Kettwig als auch in Mülheim gibt es drei Gruppen – die Sechs- bis Elfjährigen, die Zwölf- bis 15-Jährigen sowie die Älteren ab 16. Neben der Ausbildung werden auch Ausflüge, Spiele und Projekte angeboten. Für die Betreuung zeichnen insgesamt 28 Jugendgruppenleiter verantwortlich, die in Theorie und Praxis dafür ausgebildet wurden.