Die Zahl der schutz- und Asyl suchenden Flüchtlinge verharrt in Mülheim auf vergleichsweise niedrigem Niveau. Aktuell, so teilte jetzt der stellvertretende Leiter des Sozialamtes, Thomas Konietzka, im Sozialausschuss des Rates mit, leben in Mülheim 250 Asylbewerber. Das ist zwar leicht mehr als noch Anfang des Jahres. Damals zählte die Stadt 242 Personen. Angesichts der bundesweit zu beobachtenden Zunahme der Zahlen und der Probleme, von denen bereits Nachbarstädte wie Duisburg berichten, ist die Situation in Mülheim aber weit weniger schwierig.

Die meisten Flüchtlinge, nämlich 61, kommen aus Serbien. Die zweitgrößte Flüchtlingsgruppe stellen die 41 Asylbewerber aus Mazedonien, gefolgt von 26 Menschen aus dem afrikanischen Togo und 25 Bürgern aus Russland. Dass weitere 24 Flüchtlinge aus Rest-Jugoslawien, aber nur elf aus dem bürgerkriegsgeschüttelten Irak kommen, überrascht und zeigt nach Einschätzung des Sozialamtsleiters Klaus Konietzka einen politischen, aber auch wirtschaftlichen und sozialen Krisen- und Leidensdruck auf dem Balkan, der die Flüchtlingszahlen seit dem letzten Winter ansteigen ließ. Dieser Anstieg hat, laut Konietzka, dazu geführt, dass die der Stadt zur Verfügung stehenden Wohnungskapazitäten inzwischen nicht mehr nur zu 70 Prozent, sondern zu 98 Prozent ausgelastet sind, sodass vielleicht Gespräche mit den Wohnungsbaugesellschaften notwendig werden könnten. Außerdem rechnet Konietzka mit dem Zuzug von Bürgerkriegsflüchtlingen aus Syrien. Er glaubt aber, „dass ihre Zahl so gering sein wird, dass sie uns nicht vor Probleme stellen dürfte.“