Sie haben geklagt, sie haben protestiert, doch am Ende hat es nichts gebracht. Gestern ist NRW-weit die Verschärfung des Nichtraucherschutzgesetzes in Kraft getreten. Glimmende Zigaretten gehören in Gaststätten und Kneipen nun definitiv der Vergangenheit an, die Wirte fürchten um ihre Existenz. Doch auch andere Lokalitäten müssen sich nun Sorgen um ihre Zukunft machen: Die vor allem bei jüngeren Menschen beliebten Shisha-Bars.
Zwar werden hier keine Zigaretten gepafft, trotzdem sind die Bars, in denen bis zum 30. April genüsslich an der Wasserpfeife gezogen werden konnte, vom Rauchverbot betroffen. Zeit für die Betreiber, sich etwas Neues einfallen zu lassen. „Es muss weitergehen“, sagt Jannis Wagener von der Shisha-Bar „La Loco“ an der Friedrich-Ebert-Straße. Damit es weitergeht, wurde in unmittelbarer Nähe ein leer stehendes Ladenlokal an der Heinrich-Melzer-Straße angemietet. „Dort eröffnen wir am 10. Mai unter dem Namen ‘Dressed Diamond’ eine neue Bar“, so Wagener. „Dort können die Gäste natürlich auch wieder Shisha rauchen.“ Allerdings: Geraucht werden darf ausschließlich in der Außengastronomie. Das benachbarte „La Loco“ soll dann nicht mehr als Bar geöffnet werden. „Die Räumlichkeiten werden dann für Privatveranstaltungen vermietet“, erklärt Jannis Wagener. Hochzeiten, Geburtstage oder Jubiläen sollen dort gefeiert werden – und dann darf dort auch wieder geraucht werden. Das besagt das Nichtraucherschutzgesetz. „Natürlich wird es dann eine Gästeliste mit den Teilnehmern der Feier geben. Wer nicht draufsteht, kommt auch nicht rein.“
Wie der Shisha-Betrieb im Winter aussehen soll, darüber sind sich die Betreiber der Bar noch nicht ganz im Klaren. „Vielleicht bauen wir einen Pavillon auf, vielleicht wird die Außengastronomie noch überdacht. Ehrlich gesagt, wissen wir das jetzt noch nicht.“ Fest steht aber, dass im „Dressed Diamond“ das gleiche Tabak-Angebot wie beim Vorgänger geben soll: Tabak-sorten mit exotischen Geschmacksrichtungen (von Vanille über Erdbeere bis hin zu Kaktus-Lemon ist alles dabei) für einen Preis von 7 bis 11 Euro.
Schon länger stehen die Shisha-Bars im Visier vieler Kritiker. Ihre Argumentation: Der aromatisierte Tabak habe wesentlich mehr Schadstoffe als herkömmlicher Tabak, die durch das Wasser in der Pfeife nur unzureichend herausgefiltert werden. Durch die Wasserkühlung könne man den Rauch leichter und tiefer inhalieren, was gerade für ungeübte Raucher wie Jugendliche Gefahren birgt.