Mülheim. .
Auf dem heimischen Arbeitsmarkt ist die Frühjahrsbelebung ausgeblieben, gleichzeitig nimmt die Zahl der Arbeitnehmer, die aufgrund von Beschäftigungsproblemen in ihren Unternehmen aktuell auf Kurzarbeit gesetzt sind, beängstigendes Ausmaß an: Exakt 1232 Beschäftigte aus Mülheimer Betrieben mussten im abgelaufenen Monat zwangsweise im Job kürzertreten. 33 Betriebe waren betroffen, vor allem in der Eisen- und Stahlindustrie, laut Agentur für Arbeit aber auch im Handwerk allgemein sowie in Kfz-Betrieben und am Bau im Speziellen.
Die Kurzarbeit-Zahlen nannte die Agentur auf Nachfrage zu ihrem aktuellem Arbeitsmarktbericht. Demnach ist die offizielle Arbeitslosenzahl in Mülheim gegenüber März fast auf gleichem Stand: 6345 Mülheimer gelten der gesetzlich normierten Statistik nach als arbeitslos (Quote: 8,2 %). Zählt man all die Mülheimer hinzu, die ohne regulären Job am ersten Arbeitsmarkt sind, aber durch ihre Teilnahme an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen aus der Statistik fallen, sind tatsächlich 8603 Mülheimer von Unterbeschäftigung betroffen ( 10,2 %).
„Die Frühjahrsbelebung, insbesondere bei der Stellenentwicklung, fällt deutlich verhaltener aus als üblich“, stellt Christiane Fern als Vorsitzende der Geschäftsführung der hiesigen Agentur fest. „Die Unternehmen zeigen sich aufgrund anhaltender Unsicherheit spürbar zurückhaltender bei der Stellen-Neubesetzung.“
Allerdings sei der Beschäftigtenstand in Mülheim hoch, die Betriebe seien offensichtlich darauf aus, ihre Mitarbeiter zu halten: Die Agentur zählt laut aktuellster Auswertung für September vergangenen Jahres 57 663 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte in Mülheim – ein deutlicher Anstieg im Vergleich zum Jahr davor. Allerdings haben davon 11 666 Personen ausschließlich einen Mini-Job. Die Agentur rechnet trotz Krisenanzeichen in Teilen der Mülheimer Wirtschaft mit einem leichten Sinken der Arbeitslosenzahlen.
Ein Sprung zum Ausbildungsmarkt im Jahr des doppelten Abiturjahrgangs: Die Agentur stellt fest, dass ihr seit Beginn des Ausbildungsjahres 863 freie Lehrstellen zur Vermittlung gemeldet worden sind, im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ein Plus von 39 Stellen. Die Stellen werden in diesem Jahr schneller vermittelt, aktuell sind aber noch 473 unbesetzt.