Die Gesellschaft kann es sich nicht leisten, dass Kultur zu teuer ist – diese These vertritt die Kulturloge Ruhr. Der gemeinnützige Verein mit Sitz in Essen vermittelt kostenfreie Eintrittskarten an Menschen, die Transferleistungen erhalten oder mit ihren Bezügen unter die Armutsgrenze fallen. Dass dieses Konzept aufgeht, belegen Zahlen des Theater- und Konzertbüros des Kulturbetriebs. Seit Ende Januar ist es Kulturpartner; seitdem besuchten bereits 243 Kulturlogengäste 36 Veranstaltungen.
Die Begegnung auf Augenhöhe nennt Sandra Kornmeier vom Theaterbüro einen wichtigen Aspekt für den Erfolg. Ein Vorzeigen des Ausweises, ein „Outen“, ist dabei unnötig. „Man muss sich nur einmal als Kulturgast registrieren“, erläutert sie. Gibt es ein passendes Angebot, ruft ein ehrenamtlicher Mitarbeiter der Kulturloge an und bietet Plätze an. Bei Interesse kommen die Menschen auf die Gästeliste.
Die Plätze, die so vermittelt werden, stellen die Kulturpartner kostenfrei zu Verfügung – oftmals würden sie sonst wohl leer bleiben. „Die meisten Tickets, die man anbietet, werden vermittelt und letztlich auch abgeholt“, sagt Kornmeier und nennt ein konkretes Beispiel: 30 Eintrittskarten bot das Theater- und Konzertbüro etwa im März für ein Sinfoniekonzert. „28 davon wurden vermittelt, 20 auch abgeholt“. Sandra Kornmeier ist mit diesen Zahlen zufrieden. Für sie ist das ein Beleg, „dass die Leute Neues ausprobieren und das auch an sich ranlassen“. Denn inzwischen gibt es eine Reihe Wiederholungstäter, die in den vergangenen drei Monaten sechs, sieben Veranstaltungen besuchten.
Weitere Kulturlogen-Partner sind u.a. die MST, die bereits seit längerem dabei ist, sowie das Theater an der Ruhr und der Ringlokschuppen. Nähere Info und Anmeldung unter: www.kulturloge-ruhr.de.