Wenn es um Bildungseinrichtungen in Eppinghofen geht, kann sich die Politik auch sehr einig sein: Mit großer Mehrheit wurde, wie erwartet, die Einrichtung eines Bildungshauses zur Förderung der frühkindlichen Entwicklung in der Stadtmitte beschlossen: Zustimmung von allen bildungspolitischen Seiten. Auch von den MBI, die sich der Abstimmung nur enthielten, weil sie bei der Finanzierung nicht mit einem privaten Investor einverstanden waren.

Damit ist – vorbehaltlich der Zustimmung im Jugendhilfeausschuss – der Weg frei für eine Bildungseinrichtung aus Grundschule und Kita unter einem Dach, die auch ein Eltern/Familienzentrum sein wird. Das Bildungshaus soll ein niedrigschwelliges Angebot für jene Familien mit Kindern zwischen ein und zehn Jahren sein, die besonderer Unterstützung bedürfen. Schon vor Jahren hat eine landesweite Untersuchung von 60 Stadtteilen ergeben, dass Eppinghofen ganz besonderen Förderbedarf hat – vor allem in der frühkindlichen Bildung und der Betreuung von Kindern unter drei und von drei bis unter sechs Jahren.

Effekte für den Stadtteil

Das „gemeinsame Dach“ ist beim Bildungshaus im übertragenen Sinne zu verstehen: Die Grundschule Zunftmeisterstraße wird auch dort bleiben und bekommt mehr Platz, wenn die Kindertagesstätte „Menschenskinder“ nebenan in zwei Jahren an die ­Adresse Tourainer Ring/Auerstraße umgezogen sein wird.

Auf dem 5000 qm großen Gelände, wo sich jetzt auf einer Brache übergangsweise die „Dirtbiker“ eine Hindernis-Strecke bauen durften, soll neu die städtische Kindertagesstätte mit sechs Gruppen entstehen. Dort sollen – ab Herbst 2015 – 38 Kinder unter drei Jahre und 67 Kids von drei bis sechs Jahren auf rund 1200 qm spielen und lernen können. Zusätzlich werden ca. 175 qm für das Bildungshaus, für die Eltern- oder Gruppenarbeit entstehen. Gesucht wird nun ein Investor, der das Gebäude errichtet, damit die Stadt es anmieten kann.

Mit der Abstimmung (drei Enthaltungen) gaben die Bildungspolitiker auch dem von der Verwaltung skizzierten Rahmenkonzept grünes Licht. „Wir hoffen, dass die positiven Effekte im ganzen Stadtteil spürbar sein werden“, sagte Rolf Mühlenfeld (SPD). Eine Hoffnung, die nicht nur für seine Fraktion gelten dürfte.