Mülheim..
Aus 15 mach vier – beim Vorentscheid für „Rock das Dach“ setzten sich am Samstag im Autonomen Zentrum die Bands Ashby, Exträct, Roxopolis und The Rude Reminders gegen ihre elf Mitbewerber durch. Durch die Stimmen, die das Publikum ihnen per Zettel gab, können sich die vier auserwählten Gruppen nun auf einen weiteren Auftritt freuen – und zwar beim Festival am 7. Juni in der Freilichtbühne.
Einige neue Formationen
Punks mit bunten Irokesen-Frisuren tanzen vor der Bühne, Jugendliche schütteln ihre Haare, die Masse bewegt sich zur Musik – gute Voraussetzungen also für „Roxopolis“ , die am Samstagnachmittag 15 Minuten lang ihr Können zeigen. Besonders der Frontmann heizt die Menge mit seinen Gesten an. Später bekommt er zahlreiche „Zugabe“-Rufe als Antwort. Erfüllen kann die Truppe den Wunsch leider nicht: Der zuvor ausgeloste Zeitplan für die 15 Kandidaten muss eingehalten werden.
Damit stetiger Auf- und Abbau nicht für Unterbrechungen sorgt, haben die Organisatoren zwei Bühnen gegenübergestellt. Die Rock-verrückte Jugend braucht sich nur umzudrehen. Schon gibt’s aus der anderen Richtung eins auf die Ohren, als „Destruction X“ den ersten Song anspielt. Der Sänger im schwarzen Strickpulli brüllt beinahe ins Mikrofon, der Liedtext ist kaum zu verstehen. Egal, Hauptsache es ist laut, hart und rockt. Gute acht Stunden kommen die Besucher in diesen Genuss.
Den Musikrichtungen sind keine Grenzen gesetzt
In einer der hinteren Reihen steht Carsten Scharwei vom Mülheimer Jugendamt, der den Vorentscheid für die Mülheimer Bands mitorganisiert. „Dreiviertel der Gruppen haben sich schon einmal beworben“, sagt er. Teilweise seien aber auch neu gegründete Formationen mit von der Partie. „Den Musikrichtungen sind keine Grenzen gesetzt“, betont er den Charakter des Vorentscheids, der bereits zum zweiten Mal im Autonomen Zentrum an der Auerstraße stattfindet.
Mit ihrem „Progressive Rock“ haben „Ashby“ durchaus ein Alleinstellungsmerkmal. Düster und melancholisch kommen ihre Klänge daher. Sängerin Sabina Moser – eine der wenigen Frauen an diesem Tag – macht sich aber keine Sorgen: „Es sind hier zu viele Geschmäcker, uns reicht es, wenn wir ein paar Leute treffen, denen unsere Musik gefällt“, sagt die 18-Jährige aus der Stadtmitte. „Die Stadt bemüht sich“, freut sie sich über das Angebot an die Bands. Nur bei der Suche nach Proberäumen hapere es meist. „Wir hatten Glück und können in einem leerstehenden Haus in Heißen üben.“ Das sei allemal besser als der Keller manchen Elternhauses.