Holthausen. .
Peter Kalde, Leiter der Rembergschule, ist ein Mann mit außergewöhnlich großem Engagement. Klar, dass ihm als Chef einer Förderschule besonders das Thema Inklusion am Herzen liegt. Die inklusive Schule ist vom Grundsatz her eine Schule, die allen Kindern und Jugendlichen – ungeachtet ihrer individuellen Voraussetzungen oder ihrer aktuellen Lebenslagen – gleiche Bildungschancen eröffnen soll. Der bestehende Dualismus, sagt Kalde, sei nicht so günstig, „es gibt einen dritten Weg der Inklusion.“
Für Kinder mit umfangreichem Förderbedarf sei es natürlich sehr schwer, so Kalde, „auf sie ist vielleicht zu wenig geachtet worden. Alle Seiten müssen und können von der Inklusion profitieren. Wir haben in der jüngeren Vergangenheit verstärkt versucht, Kooperationen aufzubauen.“
Kürzlich habe es zum Beispiel einen Theater-Workshop zusammen mit der Realschule Broich und dem Theater Spätlese gegeben. „Mit welchem großen Spaß da alle Beteiligten des Impro-Theaters bei der Sache waren, das war schon eine tolle Sache.“ Solche Aktionen abseits der „dualen Diskussionen“ Regelschule/Förderschule zeigten, wie der Weg gehen könne. „Und es werden Möglichkeiten eröffnet“, so Kalde, „die die gemeinsame Sache fördern, so dass alle davon profitieren können.“
Peter Kalde nennt die neuen Wege, die die Rembergschule seit Beginn des laufenden Schuljahres geht, in einer Erklärung „kooperative Inklusion“. „Wir werden neue Formen inklusiver Beschulung von Kindern und Jugendlichen mit geistigen Behinderungen in allgemeinen Schulen erproben und bei Erfolg ausbauen.“ Ausgehend von mindestens zwei Klassen würden nach und nach weitere Klassen der Rembergschule inklusive Unterrichtsangebote mit altersentsprechenden Klassen von Schulen im Primarbereich und im Sekundarbereich planen und durchführen.
„Unsere Zielperspektive ist, dass letztlich alle Klassen unserer Schule an mindestens einem Unterrichtsblock in der Woche einen inklusiven (nicht integrativen) Unterricht mit einer altersentsprechenden Klasse einer anderen Schulform planen und gestalten“, erläutert Peter Kalde. „Mit der kooperativen Inklusion sichern wir einerseits notwendige Standards der Förderung unserer Schülerinnen und Schüler und eröffnen gleichzeitig positive gemeinsame Lernerfahrungen und eine nachhaltige inklusive Entwicklung.“
Diesen dritten Weg könne man sicherlich auch den kreativen Weg nennen. „Das oberste Ziel dabei ist: so viele Gemeinsamkeiten wie möglich.“