Um das Theater Mülheimer Spätlese zu retten, das wegen fehlender Gelder vor dem Aus stand, wurde die Seniorenbühne unters Dach des Theater an der Ruhr gebracht (wir berichteten). Offiziell in der neuen Spielzeit ab September und unter neuer Leitung. Regisseur Jörg Fürst, Leiter des Kölner A.Tonal-Theater, soll die Mülheimer Bühne begleiten.
Von einer glücklichen Entscheidung sprach Helmut Schäfer, Dramaturg und Mitglied der Künstlerischen Leitung des Theater an der Ruhr, gestern im Kulturausschuss. „Ich kenne Jörg Fürst schon lange und die Aufführungen von A.Tonal sind immer herausragende Aufführungen, die Preise und Auszeichnungen erhalten haben.“ Die Zusammenarbeit zwischen Spätlese, dem Theater an der Ruhr, und Fürst, der aus der freien Theaterszene kommt, erscheint Schäfer als eine „reizvolle Konstellation“. Zum Sachstand sagte Schäfer, dass es ein langwieriger, aber notwendiger Prozess sei, „bei dem das gesamte Ensemble mit einbezogen wird“. In der Vergangenheit habe es zwei Versammlungen der Ensembles vom Theater und der Seniorenbühne gegeben, bei denen intensiv darüber diskutiert worden sei, wie man die Spätlese am besten einbindet. „Wie und in welcher Art Spätlese ein Teil des Theater an der Ruhr wird, wird sich noch zeigen.“
Wenngleich es über die Notwendigkeit des Senioren-Ensembles keinen Zweifel gebe, ginge es nach dem Wegfall der Gelder der Stinnes-Stiftung aber darum, „Ersatz dafür zu beschaffen, ist eine Notwendigkeit“. Entsprechende Anträge auf Förderung beim Land seien bereits gestellt worden. Aber der Prozess sei insgesamt noch nicht abgeschlossen. Das gelte auch für ein Konzept, das gemeinschaftlich erarbeitet werden soll. Zwei Workshops und zwei Projekte in nächster Zeit sollen den Kennenlernprozess intensivieren.
Auf die Frage von Margarete Wietelmann (SPD), wann mit einer ersten Produktion zu rechnen ist, stellte Helmut Schäfer als Zeitfenster den Spätherbst bis Anfang nächsten Jahres in Aussicht.