Mülheim.

Von einem „harten Knochen“, an dem sich die Politik langsam die Zähne ausbeißt, spricht der planungspolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Claus Schindler mit Blick auf die Troostsche Weberei im Luisental. Für viele Mülheimer und vor allem für große Teile der Kommunalpolitik ist der Ort die Wiege der Mülheimer Industrialisierung. Für den Eigentümer, die Vereinigte August Thyssen Stiftungen, stellt das längst leer stehende Ensemble nur noch Bruch dar und ein finanziell unkalkulierbares Risiko.

Einstimmig votierte jetzt der Planungsausschuss dafür, dass sich die Stadtverwaltung bei der Obersten Denkmalbehörde des Landes für eine Denkmalbereichssatzung an der Stelle einsetzt. Dies würde bedeuten, dass lediglich das Erscheinungsbild nicht aber die Substanz des Baudenkmals unter Schutz gestellt würde. Es wäre, so Schindler, ein Kompromiss zwischen den wirtschaftlichen Interessen der Eigentümer und des möglichen Investors und der Bürger, die hier ein Stück Stadtgeschichte nicht gänzlich verschwinden lassen wollen.

Stadt ist noch skeptisch

Bau- und Planungsdezernent Peter Vermeulen erklärte, dass die Stadt bereits in dieser Richtung verhandele, bleibt aber noch skeptisch. Der Richterspruch des Verwaltungsgerichtes forderte jedenfalls vor geraumer Zeit beide Seiten, Stadt und Eigentümer, auf, sich aufeinander zuzubewegen.

Der Eigentümer hatte bereits vor einiger Zeit signalisiert, dass er zumindest ein Gebäude restaurieren und bei den anderen beiden Bauten zumindest eine der Außenfassaden noch historischem Vorbild rekonstruieren wolle. Angesichts der maroden Bausubstanz hält die Stiftung mehr nicht für machbar. Ob das im Fall einer Bereichssatzung reicht, muss der oberste Denkmalschützer entscheiden. Ein Investor steht bereit, der hochwertige Eigentumswohnungen errichten möchte.