Holthausen. .

Melanie aus der Wiesche ist unendlich dankbar für die riesige Hilfsbereitschaft, die sie vor allem in den letzten Monaten des vergangenen Jahres erfahren durfte. Denn mehrere Institutionen, Förderer und Sponsoren ermöglichten ihr die Anschaffung und den Umbau eines behindertengerechten Fahrzeugs, das sie für den Transport ihrer schwerbehinderten Tochter benötigt. Gestern hatte Melanie aus der Wiesche Gelegenheit, sich aus Anlass der offiziellen Übergabe beim „Verein Förderer und Freunde geistig behinderter Menschen in Broich und Saarn e.V.“ zu bedanken.

Ihre 9-jährige Tochter Jana leidet seit der Geburt am Dravet-Syndrom. Dies ist eine seltene wie schwere Form einer so bezeichneten myoklonischen Epilepsie. Die schwerwiegenden Folgen sind Entwicklungsverzögerungen, Bewegungsstörungen und im Falle von Jana tägliche Anfälle, manchmal bis zu 15 am Tag. Jana konnte nie richtig Laufen lernen, sitzt seit vielen Jahren im Rollstuhl.

Die Betreuung ihrer Tochter (Pflegestufe 3) rund um die Uhr ist für Melanie aus der Wiesche mehr als ein Fulltime-Job, ein Auto für ihre Beförderung zu den Therapien, ins Krankenhaus, zur Schule unabdingbar. Umso größer war im ersten Moment das Entsetzen, als im Frühsommer vergangenen Jahres ihr uralter Fiat endgültig den Geist aufgab. Doch die 36-Jährige, die das Kämpfen durch und für ihre Tochter schnell gelernt hatte, steckte den Kopf nicht in den Sand. Peter Kalde, Leiter der Rembergschule, die Jana seit ihrer Einschulung besucht, half unbürokratisch und gab die entscheidenden Tipps.

So vermittelte Kalde als einen der ersten Kontakte den „Verein Förderer und Freunde geistig behinderter Menschen in Broich und Saarn e.V.“. Es sei dem Verein ein Anliegen gewesen, sich in diesem Fall stark zu engagieren, sagt die Vorsitzende Erdmuthe Luhr-Antons, „Wir freuen uns, wenn wir so intensiv helfen können.“ Der Verein war es auch, der die größte Summe für den neuen Renault Kangoo beisteuerte.

Derart ermutigt, gewann Melanie aus der Wiesche auch den Landschaftsverband Rheinland, der Fördermittel ausschüttete, die Otto und Lonny Bayer Stiftung, die Aktion Hilfe für Kinder, Ein Herz für Kinder, das Bundespräsidialamt und die Essener Rotarier. „Es war nicht immer leicht, jedes Mal ganz offen die schlimme Krankheit meiner Tochter zu schildern“, sagt die allein erziehende Mutter, „aber ich habe es tatsächlich geschafft.“ In der Tat kamen so die 23 400 (inklusive 3000 Euro Eigenanteil) für die Anschaffung und Umrüstung des Autos zusammen. „Ich danke allen Spendern, die damit Großartiges bewirkt haben. Und ich möchte den Leuten, die Hilfe brauchen, Mut machen, auch danach zu fragen.“